Venlafaxin - Was Sie darüber wissen sollten

Venlafaxin: Was Sie darüber wissen sollten

Ihnen wurde Venlafaxin verschrieben und Sie sind unsicher, was Sie von diesem Medikament halten sollen? Ihre Sorge ist nicht unbegründet, denn dieses Antidepressivum hat durchaus gefährliche Schattenseiten. Je nachdem, ob Ihnen das Medikament wegen Depressionen oder einer Angststörung verschrieben wurde, gibt es einige Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten:

Venlafaxin - Anwendungsgebiet Depressionen

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Wenn Sie an Depressionen leiden und Ihr Arzt Ihnen Venlafaxin als hoffnungsvolles Medikament verschrieben hat, dann hat er dies sicherlich in bester Absicht getan. Dennoch gibt es seit einigen Jahren Studien, die dieses Antidepressivum längst nicht so harmlos und gut verträglich einstufen, wie häufig behauptet wird. Und auch was die Wirksamkeit betrifft, gibt es inzwischen immer mehr kritische Stimmen, die sowohl von Venlafaxin als auch von anderen Antidepressiva abraten.

Tatsächlich wirken diese Medikamente nach neusten Erkenntnissen bei leichten, mittelschweren und nicht allzu schweren Depressionen nicht besser als Placebos, also harmlose Zuckerpillen. Im Gegensatz zu den wirkstofffreien Placebos hat Venlafaxin aber eine Vielzahl möglicher Nebenwirkungen, die Ihren Zustand sogar noch weiter verschlechtern können. Wer das nicht glauben kann, für den habe ich etwas weiter unten im Text einen interessanten Artikel mit allen relevanten Fakten verlinkt. Er ist Ende 2018 im renommierten Psychotherapeuten-Journal erschienen und fasst die aktuelle Studienlage eindrücklich zusammen.

Venlafaxin – angeblich deutlich besser als ältere trizyklische Antidepressiva

Vertrieben wird Venlafaxin auch unter den Handelsnamen Efexor, Efectin und Trevilor. Zu Trevilor gibt es auch eine Variante mit verzögerter Wirkung, nämlich Trevilor Retard. Die Retardkapseln werden gerne als besser verträglich angepriesen, da der Wirkstoff langsamer freigesetzt wird.

Das deutsche Ärzteblatt beschreibt Venlafaxin als ein hochwirksames Medikament, da es eine neuartige chemische Struktur ohne Verwandtschaft zu den alten trizyklischen Antidepressiva aufweise. Somit würden die gefährlichen Nebenwirkungen für Herz, Bronchien, Darm, Blase und Schweißdrüsen verringert werden. Im Gegensatz dazu wirke Venlafaxin angeblich wesentlich selektiver und verträglicher. Selektiver und verträglicher ist aber nicht gleichbedeutend mit verträglich, sondern bedeutet eher „schadet nicht mehr ganz so schlimm!“ Entsprechend finden sich bei Venlafaxin im Beipackzettel eine ganze Reihe von Nebenwirkungen, die häufig oder sogar sehr häufig auftreten. Gut verträglich oder gar harmlos sieht definitiv anders aus.

Nebenwirkungen von Venlafaxin am Beispiel von Trevilor

Die Liste der Nebenwirkungen von Venlafaxin, das Sie z.B. in Form von Trevilor® Retardkapseln einnehmen können, ist lang: Sehr häufig (also bei mehr als 10% aller Patienten) treten Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Schwitzen, Mundtrockenheit und Verstopfung auf. Zudem leiden Betroffene häufig (bis zu 10% aller Patienten) unter weiteren Nebenwirkungen, die gefährlich destabilisierend für den Körper sein können. Um nur Einige zu nennen: Herzrhythmusstörungen, Muskelsteife, starke Sitzunruhe, Verlust der Sexualität, gravierende Sehprobleme, Hautkrankheiten und Bewusstseinsstörungen wie Halluzinationen.

Ein besonderer Hinweis auf die Einnahme der Retardtabletten von Venlafaxin-Ratiopharm während der Schwangerschaft unterstreicht den gravierenden Eingriff des Arzneimittels in den gesamten Körper. Bei einer Schwangerschaft muss die Entwicklung des Kindes mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung kontrolliert werden, da Venlafaxin zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden beim Neugeborenen führen kann.

Übrigens: Auch bei den Konkurrenz-Produkten Efexor® und Efectin® fallen die Nebenwirkungen kaum besser aus.

Lange Abbauzeit und lebensgefährliche Wechselwirkungen

Die Einnahme von Venlafaxin ist also definitiv nicht so harmlos, wie so manche Ärzte behaupten. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie schnell der Wirkstoff den Körper verlässt und welche Wechselwirkungen es zu anderen Arzneimitteln gibt.

Bei Einzelgaben wird die maximale Serumkonzentration von Venlafaxin im Blut nach etwa zwei Stunden erreicht. Bei mehrfacher Dosierung erreicht das Präparat nach etwa drei Tagen konstante Werte im Blutspiegel. Dabei wird das Antidepressivum zu 90% im Magen-Darm-Trakt abgebaut. Wenn es die Leber durchläuft, entsteht neben anderen Abbauprodukten auch O-Desmethylvenlafaxin, ein aktives Zwischenprodukt des Stoffwechsels. Während Venlafaxin nach ungefähr 5 Stunden den Körper verlässt, verbleibt das aktive O-Desmethylvenlafaxin noch weiter 10 Stunden im Körper. Vor allem Patienten mit einer Leber- oder Nierenschwäche sollten deswegen von Venlafaxin Abstand nehmen oder das Präparat in enger Absprache mit dem Arzt in einer sehr niedrigen Tagesdosis einnehmen. Ebenfalls kann es bei der Einnahme mit anderen Arzneimitteln zu einer unerwünschten Anreicherung verschiedener Wirkstoffe im Körper kommen. In Kombination mit nicht steroidalen Antirheumatika besteht die Gefahr einer verlängerten Blutungsdauer im Körper. Das kann beispielsweise für Patienten mit Magengeschwüren lebensgefährlich werden.

Bedrohliche Entzugssymptome

Das sind aber leider noch nicht alle schlechten Nachrichten zu Venlafaxin. Wenn Sie dieses Arzneimittel über einen Zeitraum von Monaten nehmen und plötzlich absetzen, müssen Sie mit schwerwiegenden Entzugssymptomen rechnen. Im Beipackzettel der Venlafaxin-Retardkapseln wird vor einem abrupten Absetzen der Dosis gewarnt. Die Symptome, die auftreten können, gleichen einem Horrorszenario aus einem Medizinthriller: Unter anderem ist von Erbrechen, Zittern, Blutdruckanstieg, Grippesyndrom, stromschlagähnlichen Empfindungen, aber auch von schweren Aggressionen und Suizidgedanken die Rede.

Fatal wird es aber auch, wenn Sie ein sogenanntes Relapse Syndrom erleiden. Bei diesem Entzugssyndrom treten frühere depressive Phasen verstärkt auf, was dazu führen kann, dass Sie diese Entzugserscheinungen mit einem Wiederauftreten der Depression verwechseln und Ihnen Ihr Arzt erneut Antidepressiva verschreibt, diesmal aber mit einer Dosiserhöhung. So geraten Sie in einen Teufelskreis des ständigen Ausprobierens neuer Antidepressiva und landen in der Medikamentensucht.

Deswegen sollten Sie Venlafaxin oder andere Antidepressiva niemals abrupt oder auf eigene Faust absetzen. Vielmehr sollten Sie in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt das Arzneimittel schrittweise reduzieren.

Heilsbringer Antidepressiva: Ein Mythos und seine Entstehungsgeschichte

Wahrscheinlich haben Sie gelesen oder von Ihrem Arzt gehört, dass Depressionen durch einen gestörten Botenstoffwechsel im Gehirn ausgelöst werden. Dabei geht es um die Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin. Das Bild, dass der fein differenzierte Stoffwechsel im Gehirn entgleisen kann, hat sich in der Öffentlichkeit verfestigt. Eine Behandlung mit Medikamenten, die diesen Botenstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht bringen sollen, scheint damit nur folgerichtig zu sein. Aber stimmt das auch?

Ich möchte Ihnen kurz etwas zu der Entstehungsgeschichte der Antidepressiva erzählen. Seien Sie auf das Unmöglichste gefasst:

Am 29. Dezember 1987 kam ein neues Antidepressivum des Pharmakonzerns Eli Lilly in den USA auf den Markt. Das Mittel hieß Prozac und wurde dank der massiven Werbekampagne des Konzerns schnell zum Star unter den Antidepressiva. Das Time Magazine feierte Prozac als „Pille des Jahres“. Eine Pille, die rund um die Uhr glücklich macht, und das ohne Nebenwirkungen! Aber wie ist es möglich, dass Prozac der Gesellschaft und den Ärzten als wahre Wunderpille verkauft werden konnte und der Mythos bis heute ungebrochen weiterlebt?

Dazu muss man wissen, dass das damalige Mittel der Wahl zur Behandlung von Depressionen trizyklische Antidepressiva waren. Diese bezeichnet man heute als die „erste Generation“ antidepressiv wirkender Arzneimittel. Doch bereits damals war klar, dass Antidepressiva schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen: Herzkreislaufstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Sedierung und sexuelle Störungen. Und die Liste der unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen ist noch viel länger.

Antidepressiva - eine massive Werbekampagne und ihre Folgen

Und genau hier setzte Eli Lilly mit einer ausgeklügelten und aggressiven Werbestrategie an, die sich aber als schwerwiegende Fehlinformation herausstellen sollte und dennoch bis heute Nachwirkungen hat.  Der Pharmariese warb damit, dass Prozac mit seinem Wirkstoff Fluoxetin gezielt das Serotoningleichgewicht im Gehirn wiederherstellt und auch weitaus besser verträglich wäre. Ein gefährliches und irreführendes Versprechen, wie ich weiter unten ausführen werde.

Prozac war das erste Präparat dieser sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, in Kurzform genannt: SSRIs.  Auch Venlafaxin gehört mit seinem Wirkstoff zu der Gruppe der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI). Hinter den unverständlichen neurologischen Abkürzungen steht die Hypothese, dass es sich bei Depressionen um eine gestörte Kommunikation im Gehirn handelt. Unser Gehirn besteht aus ungefähr neunzig Milliarden Nervenzellen. Sobald eine dieser Nervenzellen einen Reiz registriert, sendet sie Botenstoffe ab, die sogenannten Neurotransmitter, zu denen auch Serotonin und Noradrenalin gehören. Diese Botenstoffe ermöglichen es, dass sich die Nervenzellen untereinander austauschen können, so wie Menschen, die sich angeregt unterhalten. Laut zahlreichen Studien müssen diese Botenstoffe im Gleichgewicht bleiben, ansonsten kommt es zu einer stockenden Reizweiterleitung im Gehirn. Bildlich gesehen stolpert dann das Gespräch zwischen den Nervenzellen vor sich hin und löst sich irgendwann in einem nicht mehr verständlichen Kauderwelsch in unserem Gehirn auf. Das ist dann die Depression.

Angesichts der schwerverständlichen Begriffe, die die Wirkweise der Antidepressiva erklären, sprechen die Pharmakonzerne damals wie heute in einer einfachen Sprache zu den Hilfe suchenden Patienten: Antidepressiva greifen gezielt in das Botenstoff-Chaos in unserem Gehirn ein. Dadurch könne unter anderem das Glückshormon Serotonin seine Wirkung in den Nervenzellen besser entfalten und wieder Licht und Hoffnung in die dunkle Gefühlswelt der Betroffenen bringen. Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Hat aber bis heute eine ungebrochene Wirkung. Nimmt man jedoch die angeblich pharmakologisch belegte Wirkung der Antidepressiva genauer unter die Lupe, dann kommen berechtigte Zweifel auf.

Die unbequeme Wahrheit über Venlafaxin & Co

Seit über 30 Jahren gibt es unzählige Studien, die die Wirksamkeit von Antidepressiva mit zahlreichen Statistiken und Daten untermauern. Aber erst in den letzten Jahren gelangen immer mehr Studien an die Öffentlichkeit, die empirisch genau darlegen, dass Depressive gar keine Probleme mit ihrem Botenstoffspiegel haben. Eine erschreckende Tatsache, denn damit fällt die medizinisch sorgfältig formulierte Begründung für den Einsatz von Antidepressiva wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Und mittlerweile ist der Zweifel an der Botenstoffhypothese sogar in der aktuellen Forschung angekommen, denn Antidepressiva haben in sehr vielen Fällen keinen über die Placebo-Wirkung ausgehenden Effekt! Der Einsatz von Antidepressiva ist also sehr fragwürdig und zeigt nur in der Behandlung von sehr schweren Depressionen einen kurzzeitigen stimmungsaufhellenden Effekt. Den aktuellen Stand der Forschung erläutert der Artikel „Placebos, Drogen, Medikamente – Der schwierige Umgang mit Antidepressiva“, der 2018 im renommierten Psychotherapeutenjournal erschienen ist, sehr anschaulich.

Vielleicht schütteln Sie jetzt ungläubig den Kopf und fragen sich, warum die kritischen Studien zu Antidepressiva bis jetzt nicht den Weg in die Medien gefunden haben. Es ist eben sehr schwer eine einmal gesellschaftlich akzeptierte Meinung oder Behauptung zu widerlegen und aus der Welt zu schaffen. Denken Sie dabei an den Schnaps nach dem Essen. Die Angewohnheit, nach fettem Essen einen Schnaps zu trinken, ist weit verbreitet. Denn das regt angeblich die Verdauung an. Doch dadurch tritt eigentlich genau das Gegenteil ein: Alkohol hemmt die Verdauung und behindert sogar die Magenentleerung. Ein Spaziergang oder warmer Tee wäre eigentlich viel besser.

In diesem Sinne sollten Sie vielleicht auch die Einnahme von Antidepressiva kritisch hinterfragen. Denn während die Wirkung von Antidepressiva heute wissenschaftlich sehr umstritten ist, sind zumindest die gesundheitlichen Risiken gut belegt. Fast scheint es so, dass weniger die Betroffenen einen Nutzen aus den Antidepressiva ziehen als vielmehr die Pharmaindustrie. Deren Gewinn ist durch den kontinuierlich steigenden Absatz dieser Medikamente nämlich immens.

Dies ist wahrscheinlich der Moment, indem Sie Sich fragen: Gibt es denn eine erfolgversprechende Alternative zur medikamentösen Behandlung von Depressionen? Die Antwort lautet Ja! Dazu sollten wir einen Blick auf die möglichen Ursachen einer Depression werfen, denn diese werden im Allgemeinen oft vernachlässigt oder erst gar nicht erwähnt.

Raus der Depression: Wenig bekannte Ursachen erkennen

Ich kann gut verstehen, wenn für Sie die Vorstellung, gegen Depressionen einfach eine Pille einzuwerfen, verlockend klingt. Zumal sich der Mythos der nachgewiesenen Wirksamkeit von Antidepressiva hartnäckig in der Öffentlichkeit hält. Aber die Ursachen für Depressionen sind sehr vielschichtig und so ein seelisches Tief kommt auch nicht einfach über Nacht. Vielmehr gibt es eine ganze Reihe möglicher Ursachen, die sich gegenseitig beeinflussen, wie z.B.:

  • Ein Mangel an BDNF-Proteinen, ausgelöst durch zu wenig Bewegung
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, die falsch kombiniert wurden
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Mangel an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen
  • Chronische Entzündungen
  • Änderungen des Sozialverhaltens durch Social Media und Handys
  • Nicht erkannte oder falsch behandelte Angststörungen
  • Schlafstörungen und falsche Schlafgewohnheiten
  • Traumatische Erfahrungen und verdrängte Trauer
  • Negatives Denken und Zweckpessimismus
  • Erzwungene Veränderungen der Lebensumstände, z.B. während eines Lockdowns

Sollte einer oder mehrere dieser auslösenden Faktoren für Sie in Frage kommen, können Sie zunächst versuchen, soweit möglich all die Umstände zu verändern, die zu den oben genannten Trigger Faktoren führen. Denn dies führt oft zu einer deutlichen Verbesserung von depressiven Phasen.

Wenn Sie seit längerer Zeit unter Angstzuständen leiden und Ihnen bis jetzt keine Behandlung geholfen hat, kann dies ebenfalls zu Depressionen führen. Dies gilt auch für die Angewohnheit, das Leben überwiegend aus der negativen Perspektive zu betrachten. Mittlerweile konnte durch Studien gut belegt werden, dass der sogenannte Zweckpessimismus nicht davor Enttäuschungen schützt, sondern vielmehr maßgeblich an der Entstehung von Depressionen beteiligt ist.

Sowohl bei Angststörungen als auch bei einem Hang zum Zweckpessimismus sollten Sie statt einer medikamentösen Behandlung mit Venlafaxin oder einem anderen Antidepressivum lieber einen anderen Weg einschlagen. Dieser besteht darin, gezielt die Neuroplastizität des Gehirns zu nutzen, um die neurobiologischen Grundlagen von Ängsten und Depressionen Schritt für Schritt abzubauen.  Dieser Prozess benötigt weder Medikamente noch schmerzhafte Konfrontations-Prozesse. Denn mittlerweile gibt es ein einfach anzuwendendes Mentaltraining, mit dem bereits nach wenigen Tag ganz erstaunliche Ergebnisse erzielt werden können. Mehr über diesen sanften und überaus effektiven Therapieweg erfahren Sie HIER.

Depressionen, Ängste und negative Gedanken

Wahrscheinlich können Sie mit dem Begriff „Neuroplastizität des Gehirns“ nicht viel anfangen und fragen sich, wie Sie dadurch Ihrer Depression entkommen können.  Dabei spielen die möglichen Ursachen von Depressionen eine Rolle. Oft wird übersehen, dass depressive Erkrankungen häufig mit anhaltenden starken Angstgefühlen und ausgeprägten negativen Denkmustern zusammenhängen. In diesem Falle können Sie die Neuroplastizität Ihres Gehirns nutzen, um sich aus der Depression zu befreien.  Dahinter steckt eine einfache Methode, die Sie selbst erlernen können: Es geht darum, durch gezieltes mentales Training neue positive neuronale Strukturen in Ihrem Gehirn entstehen zu lassen. Was kompliziert klingt, ist in Wirklichkeit einfach und beruht auf den neuesten neurologischen Erkenntnissen.

Wenn ich Patienten das erste Mal von dieser Möglichkeit berichte, höre ich oft: „Das funktioniert bei mir nicht! Wie soll ich mir positive Gedanken antrainieren, wenn da nur Leere, totale Antriebslosigkeit oder tiefschwarze Trauer ist.“ Doch ich kann Ihnen versichern, selbst die Leere in Ihrem Kopf als auch die tiefschwarze Trauer basieren auf Gedanken. Dahinter steckt eine neuronal vernetzte, negative Gedankenstruktur, die sich unter Umständen über Jahren hinweg in Ihrem Kopf unbemerkt entwickelt hat. Irgendwann waren diese negativ geprägten Datenleitungen dann in der Überzahl und die psychischen Auswirkungen nicht mehr aufzuhalten.

Doch wenn eine bestimmte Art des Denkens zur Depression führt, dann muss es auch eine Art des Denkens geben, die diesen Prozess wieder rückgängig macht. Und genau hier setzt die Bernhardt-Methode an. Es geht dabei nicht darum, jeden Tag nur ein paar positive Mantras vor sich herzu murmeln. Vielmehr benötigt man ein spezielles Mentaltraining, welches gezielt alle 5 Sinne so anspricht, dass wirklich schnell eine „Umprogrammierung“ eines depressiven Gehirns ermöglicht wird.

Statt Venlafaxin – gehen Sie den wahren Ursachen Ihrer Depression auf den Grund

Gerade wenn man tief in der Depression steckt, mag die Aufforderung, selbst aktiv nach Ursachen zu forschen, um wieder für mehr Lebensfreude zu sorgen, wie blanker Hohn klingen. Doch es lohnt sich, den wahren Ursachen Ihrer Depression auf den Grund zu gehen, um wieder deutlich mehr Lebensfreude zu empfinden. Denn die medikamentöse Alternative klingt nicht vielversprechend:  Sie entscheiden sich dafür, ein Medikament einzunehmen, dass nicht nur zahlreiche Nebenwirkungen hat, sondern auch süchtig machen kann und darüber hinaus oft noch nicht mal richtig wirkt!

Wie wenig Venlafaxin tatsächlich hilft, zeigt ein kurzer Blick auf die Statistik:  Das Medikament ist aktuell auf Platz 3 der am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka. Doch was bedeutet das konkret? Bereits 2004 wurden in Deutschland laut dem Arzneimittelreport 643 Millionen Tagesdosen Antidepressiva verschrieben. Im Jahr 2013 waren es bereits 1341 Millionen Tagesdosen Antidepressiva pro Jahr – also mehr als doppelt so viele – und das innerhalb von neun Jahren. Und auch seit 2013 steigt diese Zahl immer weiter an.

Würden Antidepressiva tatsächlich so gut wirken, wie häufig behauptet wird, müssten dann bei einer Verdoppelung der Verschreibungen die Krankheitsfälle nicht deutlich zurückgehen oder zumindest stagnieren? Tatsächlich aber werden nicht nur in Deutschland immer mehr depressive Störungen registriert, sondern auch weltweit. Rund 322 Millionen Menschen waren 2015 nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon betroffen. Das sind 4,4 Prozent der Weltbevölkerung. Ein wirksames Medikament sieht zumindest nach meiner Definition anders aus.

Es lohnt sich also, nicht nur auf die (oft) leeren Versprechen der Pharmaindustrie zu vertrauen, sondern auch selbst etwas für sein seelisches Gleichgewicht zu tun.

Venlafaxin – Anwendungsgebiet Angststörungen

Falls Sie auch die Textpassage über Depressionen gelesen haben, dann wissen Sie ja bereits, dass nach neusten Studien Antidepressiva (wie z.B. Venlafaxin) noch nicht einmal bei Depressionen sonderlich gut wirken. Tatsächlich helfen diese zumindest bei leichten, mittelschweren und nicht allzu schweren Verläufen nicht besser als Placebos, also harmlose Zuckerpillen. Im Gegensatz zu den wirkstofffreien Placebos hat Venlafaxin aber eine Vielzahl möglicher Nebenwirkungen, die Ihren Zustand sogar noch weiter verschlechtern können.

Wenn aber ein Medikament noch nicht einmal bei der Krankheit, der es seinen Namen verdankt (Antidepressivum), sonderlich hilfreich ist, wie verhält es sich dann mit Krankheitsbildern, für die es ursprünglich gar nicht entwickelt wurde? Immerhin werden Antidepressiva mittlerweile als Heilmittel für alle möglichen Probleme vermarktet: Egal ob Angsterkrankungen, ADHS, Burnout, Ess- und Schlafstörungen, chronische Schmerzen, Bandscheibenvorfälle, stressbedingte Blasenschwäche, vorzeitiger Samenerguss oder Migräne, all das kann oder soll angeblich durch den Einsatz von Antidepressiva deutlich besser werden.

Kein Wunder also, dass sich die Anzahl der Verschreibungen in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt hat. Komisch nur, dass sich keine der genannten Krankheiten seitdem drastisch zurückentwickelt hat. Gerade Angststörungen sind weiter auf dem Vormarsch und betreffen mittlerweile über 14 Millionen Deutsche.

Die wahren Auslöser einer Angststörung lassen sich nicht durch Venlafaxin aus der Welt schaffen

So reizvoll der Gedanke auch sein mag, durch die Manipulation einiger Neurotransmitter im Gehirn gleich Dutzende von Krankheiten behandeln zu können, so weltfremd ist er gleichzeitig. Denn nur selten lässt sich eine der genannten Krankheiten auf jeweils nur einen einzigen Auslöser reduzieren. Gerade für Angststörungen, wie zum Beispiel eine Agoraphobie oder auch eine generalisierte Angststörung, sind ganz andere Ursachen verantwortlich als der angebliche Serotonin- oder Noradrenalin-Mangel.

Die 4 Hauptauslöser einer Angststörung

In den vielen Jahren, die wir nun schon Angstpatienten dabei unterstützen, endlich wieder ein schönes und angstfreies Leben zu führen, konnten wir vor allem vier Auslöser beobachten, die ursächlich zu einer Angststörung geführt haben.

Ursache Nummer 1: Missachtete Warnsignale

Sie selbst haben im Vorfeld Ihrer ersten Angstattacke bestimmte Warnsignale entweder übersehen oder auch bewusst ignoriert und dadurch unbewusst das erstmalige Auftauchen krankhafter Angst neuronal vorbereitet. Diese Warnsignale kennen vermutlich die meisten von Ihnen, denn es handelt sich dabei um psychosomatische Beschwerden, die häufig in Form von Magen- und Darmproblemen, Schwindelattacken, Hitzewallungen, unerklärlichen Rückenbeschwerden oder auch Schlafstörungen auftreten.

Ursache Nr. 2: Bestimmte Substanzen, die Angst und Panik auslösen können

Hierzu zählen vor allem Drogen, bestimmte Medikamente aber auch einige scheinbar harmlose Lebensmittel. Bei den Drogen ist es vor allem der Wirkstoff THC, aber auch MDMA, wozu Ecstasy zählt, sowie Kokain und Pilze mit psychedelischer Wirkung, sogenannte Magic Mushrooms, die schnell zu Panikattacken führen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie diese Drogen das erste Mal konsumiert haben oder bereits langjährige Erfahrung damit haben. JEDES EINZELNE MAL setzen Sie sich erneut dem Risiko aus, dass Ihr Gehirn nicht mehr das tut, was sie gerne hätten. Bei den Medikamenten sind es vor allem Neuroleptika und bestimmte Schilddrüsenhormone, die Panikattacken verursachen können. Gerade bei Letzteren kann eine Umstellung der Medikation wahre Wunder bewirken.

Ursache 3: Häufiges negatives Denken

Hierzu zählt übrigens auch der sogenannte ZWECKPESSIMISMUS. Denn die Art und Weise wie Sie denken, vernetzt Ihr Gehirn jeden Tag aufs Neue. So werden Gehirnautomationen aufgebaut, die irgendwann dafür sorgen, dass nicht mehr SIE Ihr Gehirn steuern, sondern IHR GEHIRN Sie. Ob Sie diese Art zu denken nun von Ihren Eltern übernommen haben, oder ob bestimmte Erfahrungen, die Sie gemacht haben, letztlich dafür verantwortlich sind, dass Sie sich nur noch auf das Schlechte und den Mangel konzentrieren, ist übrigens NICHT ausschlaggebend für das Auftreten von Angststörungen. Auch, wenn viele Psychoanalytiker der alten Schule das gerne behaupten. Wer sich näher in dieses Thema einlesen möchte, dem empfehlen wir Klaus Bernhardts Spiegel-Bestseller „Panikattacken und andere Angststörungen loswerden“.

Ursache 4: Der sogenannte secondary gain

Davon ist immer dann die Rede, wenn die Betroffenen zwar einerseits unter Ihrer Angsterkrankung leiden, ANDERERSEITS aber auch einen versteckten Vorteil dadurch haben, der Ihnen häufig selbst gar nicht bewusst ist. Es könnte z.B. sein, dass sich Ihr Partner wieder rücksichtsvoller und aufmerksamer verhält, seit Sie unter einer Angststörung leiden. Oder aber die Krankheit dient als legitime Entschuldigung, nicht mehr einer Arbeit nachzugehen zu müssen, die einem schon lange keinen Spaß mehr macht. Sie können sich das vermutlich gerade nicht vorstellen, aber ich erlebe so etwas regelmäßig in meiner Praxis. Panikattacken verschwinden einfach so, von heute auf morgen, einfach NUR weil die oder der Betroffene endlich den Mut hatte, sich z.B. einen neuen, besseren Job zu suchen oder endlich einen Partner zu verlassen, der ihr oder ihm schon lange nicht mehr gut tut.

Echte Ursachenforschung statt Venlafaxin

Bevor Sie also bei einer Angststörung ein Medikament einnehmen, dass zum einen nachweislich kaum hilft und zum anderen viele, teils schwere Nebenwirkungen aufweist, versuchen Sie es doch erstmal mit ECHTER URSACHENFORSCHUNG.  Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Liste der Nebenwirkungen von Venlafaxin durchaus lang ist:

Nebenwirkungen von Venlafaxin

Sehr häufig (also bei mehr als 10% aller Patienten) treten folgende Probleme auf:

  • Kopfschmerzen
  • Schwitzen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Verstopfung

Zudem leiden bis zu 10% aller Betroffenen unter weiteren Nebenwirkungen, wie z.B.: 

  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Muskelsteife
  • starke Sitzunruhe, Verlust der Sexualität
  • gravierende Sehprobleme
  • Hautkrankheiten
  • Bewusstseinsstörungen wie Halluzinationen

Echte Ursachenforschung mit Hilfe eines Videokurses

Statt also zu riskieren, eine oder gar mehrere dieser Nebenwirkungen zu entwickeln, wäre unser Rat: Betreiben Sie ECHTE Ursachenforschung. Das ist übrigens gar nicht so schwer, wie es vielleicht den Anschein hat. Denn das Institut für moderne Psychotherapie hat speziell dafür einen Videokurs entwickelt, der Sie Schritt für Schritt an die wahren Ursachen einer Angststörung heranführt und Ihnen zudem Werkzeuge an die Hand gibt, mit denen es schon tausende von Betroffenen geschafft haben, sich auch ohne Medikamente vollständig von Angst und Panik zu befreien. Mehr Informationen zu diesem Videokurs finden Sie HIER.

Über den Autor

Klaus Bernhardt leitet zusammen mit seiner Frau Daniela Bernhardt das Institut für moderne Psychotherapie in Berlin.​ Gemeinsam arbeiten sie dort mit Ärzten, Neurowissenschaftlern und psychologischen Psychotherapeuten daran, die Behandlungsdauer von psychischen Erkrankungen deutlich zu verkürzen. Ziel ist es zudem, den Einsatz von Psychopharmaka weitgehend zu vermeiden, da diese häufig zu Nebenwirkungen führen können, die Betroffene zusätzlich belasten.