Tavor - Die gefährliche Glückspille

Tavor: Die gefährliche Glückspille

Bei psychischen Problemen wird Tavor häufig alleine oder auch begleitend zu verhaltenstherapeutischen Maßnahmen verordnet. Über die Gefahren, die von diesem verschreibungspflichtigen Schlaf- und Beruhigungsmittel ausgehen, wird jedoch oft nicht ausreichend aufgeklärt. Dieser Blogartikel vom Institut für moderne Psychotherapie in Berlin möchte diese Lücke nun schließen.

Ängste, Schlaflosigkeit, Stress? Kein Problem. Mit Tavor tauchen Sie ein in den ruhigen See der Sorglosigkeit. Aber Achtung: Es droht Lebensgefahr! Im Wasser lauern gefährliche Strömungen, die Sie in die Tiefe hinabziehen können. Was dramatisch klingt, ist leider die Wahrheit. Tavor gehört zur Arzneimittelgruppe der Benzodiazepine und gilt als sogenannte „Happy Pill“.  Ein Angstblocker, der Panikattacken, Angstzustände und Schlafstörungen effektiv reduzieren soll. Schätzungsweise 15 % der Deutschen schlucken jährlich mindestens einmal ein Benzodiazepin-Präparat. Und 1 bis 2 Prozent nehmen sogar mindestens ein Jahr lang täglich die Benzo-Arznei. Was die wenigsten ahnen, Präparate wie Tavor haben ein enormes Abhängigkeitspotenzial. Sie machen schnell süchtig, ohne dass man es merkt. Und im schlimmsten Fall können die angeblichen Wunderpillen in Wechselwirkung mit Alkohol oder anderen Medikamenten sogar zum Tode führen. Berühmte Beispiele aus der Musik- und Filmindustrie gibt es genug. Bei der Obduktion von Michael Jackson, Heath Ledger, Prince oder Amy Winehouse wurden im Blut Rückstände von Benzodiazepin-Cocktails gefunden. Auch Elvis Presley und Elisabeth Taylor griffen ungehemmt zu den Benzo-Angstblockern. Aber wie kam es eigentlich dazu, dass die Benzodiazepin Präparate diesen gefährlichen Siegeszug durch alle Schichten der Gesellschaft antreten konnten? 

Valium, Tavor & Co – Die ersten Sorglos-Blockbuster der Pharmaindustrie

Angst vor Seuchen, Angst vor Krieg oder Angst vor Armut. Durch alle Jahrhunderte und in jeder Kultur gab es immer Ängste und Sorgen. Waren früher Alkohol, Opium oder andere pflanzlichen Betäubungsmittel die einzigen Retter in der Not, kamen Anfang des 20. Jahrhunderts Barbiturate auf den Markt. Diese Arzneimittel versprachen eine gezielte chemische Betäubung von Angstzuständen. Und damit startete die Pharmaindustrie auch ihre unverantwortliche Werbekampagne zur medikamentösen Behandlung von Angst- Erkrankungen. Barbiturate wurden schnell als Schlaf- und Beruhigungsmittel populär. Aber sie gerieten bald nach ihrer Markteinführung in Verruf.  Denn die Arzneimittel waren schwer zu dosieren. Bei Überdosierung drohten Lebensgefahr und die Einnahme stand auch häufig in Verbindung mit Suiziden. Die Arzneimittel hielten sich dennoch auf dem Markt, wurden aber Mitte des 20. Jahrhunderts schlagartig von einem neuen Wirkstoff verdrängt. Unter dem bedeutungsvollen Namen Librium („befreiend“) wurde 1960 die erste Benzodiazepin-Tablette als Beruhigungsmittel lanciert. Das Medikament war sofort ein Erfolg. Aber der richtige Verkaufsschlager, der Milliarden in die Kassen der Pharmaindustrie spülte, kam 1963 als Nachfolgeprodukt von Librium auf den Markt: Valium. Das Mittel entwickelte sich zum ersten Blockbuster der Medizingeschichte. Die Arznei wirkte beruhigend gegen Erregungszustände und Angstattacken und hatte eine muskelentspannende und schlaffördernde Wirkung. Die neue Arznei gegen Angst und Stress überrollte die Gesellschaft und stieg vor allem in den 60er Jahren zum meist verschriebenen Medikament der westlichen Welt auf. Von den experimentierfreudigen Hippies bis zur Hausfrau am Herd, jeder schluckte die „Happy Pills“. Und die Rolling Stones schrieben mit ihrem ironischen Song „Mother‘s little Helper“ sogar die internationale Valium-Hymne. Aber wie Sie sich denken können, folgt auf jede Euphorie auch Ernüchterung. Und die begann Ende der siebziger Jahre. Denn Valium, genauso wie das Benzodiazepin-Pendant Tavor, führt bei regelmäßiger Anwendung zur Sucht und Veränderungen der Persönlichkeit. Gefährlich dabei ist die Tatsache, dass die Pille die Probleme nicht löst, sondern nur für kurzzeitige Phasen der Erleichterung sorgt. Und die Gefahr liegt nahe, die Gesamtdosis ständig zu steigern, um vermeintlich länger auf einer rosigen Wolke zu schweben. Ein trauriges Beispiel für die Abhängigkeit von Tavor ist Uwe Barschel, der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Als er 1987 tot in der Badewanne eines Genfer Hotels gefunden wurde, war Barschel schon seit Jahren süchtig. In den letzten Monaten vor seinem Tod soll er laut Aussagen seiner Umgebung bereits eine Höchstdosis des Beruhigungsmittels konsumiert haben. Als Uwe Barschel 1987 mit leerem Blick vor die Kamera trat, um seinen Rücktritt als Ministerpräsident zu erklären, litt er unter Wortfindungsstörungen und Silbenschleifen. Laut Experten ein typisches Zeichen dafür, dass Barschel unter einer Überdosierung von Tavor stand.

Und obwohl der Konsum von Benzodiazepin Arzneimitteln immer wieder für negative Schlagzeilen sorgt, werden Tavor & Co bis heute routinemäßig von Ärzten verschrieben.

Tavor, das schlimmste Benzodiazepin-Präparat

So urteilte der Berliner Pharma-Kritiker Dr. Ulrich Moebius Ende der Achtziger Jahre, als der Fall Uwe Barschel noch die Schlagzeilen beschäftigte.  Moebius war damals Herausgeber der unabhängigen medizinischen Zeitschrift Arznei-Telegramm und wusste genau, wovon er spricht. Wie im Beipackzettel steht, ist Tavor mit Vorsicht zu nehmen. Die Warnhinweise für Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind vielfältig. Von einer möglicherweise tödlich verlaufenden Atemdämpfung bis hin zur Gegenanzeige beim Stillen von Säuglingen, da der Wirkstoff Lorazepam in die Muttermilch übergeht. Tavor wird unter ärztlicher Betreuung zur Behandlung von Krampfanfällen, schweren Schlafstörungen, bei Entzug von Alkohol und Drogen, aber auch bei Angst- und Panikzuständen eingesetzt. Im Krankenhaus dient der Wirkstoff Lorazepam zur Beruhigung der Patienten vor operativen Eingriffen. Die breite Masse erreicht Tavor aber über einen anderen Weg. Wenn Betroffene über diffuse Stresssymptome wie Angst, Nervosität und Schlaflosigkeit mit depressive Verstimmungen klagen, zücken Ärzte den Rezeptblock. Und genau hier liegt die Gefahr für die ahnungslosen Tavor Konsumenten. Im Gegensatz zu den vielen leeren Versprechungen der Pharma-Hersteller, wirkt Tavor nämlich tatsächlich entspannend, beruhigend und schlaffördernd. Der Wirkstoff Lorazepam vermittelt nach ungefähr 30 Minuten eine angenehm ausgeglichene Gefühlslage. Panikattacken, Versagensängste oder Zukunftssorgen lösen sich in einer rosa Wolke auf. Nach ungefähr 8 Stunden lässt die Wirkung von Lorazepam nach. Klingt eigentlich nach einer Wunderpille, wäre da nicht das Kleingedruckte im Beipackzettel: Nebenwirkungen, Gegenanzeige, Suchtpotenzial, Abhängigkeit, Missbrauch und Entzugserscheinungen. Informationen, die jeder Patient sehr ernst nehmen sollte.

 

Aber wie und vor allem wo wirkt Tavor eigentlich?

Einfach gesagt lagert sich der Wirkstoff Lorazepam im Gehirn an bestimmte Schaltstellen der Nervenzellen an. Dort wird die Erregbarkeit der Nerven reduziert. Mit dem Ergebnis, dass Betroffene schnell eine deutliche Erleichterung bei Panik- und Angstgefühle sowie ein allgemein verbessertes Wohlbefinden verspüren. Der entspannende Effekt setzt bereits bei einer Mini Dosis von 0,5 Milligramm der Wirksubstanz Lorazepam ein. Im Beipackzettel von Tavor wird eine Dosis von maximal 2,5 mg Lorazepam über den Tag verteilt empfohlen. Zum Vergleich: Uwe Barschel erhöhte die tägliche Gesamtdosis gegen Ende seines Lebens auf bis zu 10 mg Lorazepam! Im klinischen Bereich wird diese Gesamtdosis nur zur Behandlung von schweren Krampfanfällen verwendet. Wenn Sie jetzt denken, dass dies nur Politiker und Persönlichkeiten im Rampenlicht passieren kann, da diese Menschen in der Öffentlichkeit unter Druck stehen, liegen Sie falsch. Denn im Gegensatz zu Partydrogen, über die in der Presse gerne diskutiert wird, schlucken ein bis zwei Prozent der deutschen Bevölkerung das Beruhigungsmittel tagtäglich still und heimlich im unterschiedlichen Dosisbereich.

Vielleicht würden die notleidenden Anwender vom Griff zu Tavor abgeschreckt, wenn im Beipackzettel stände: Tavor macht schneller abhängig als Kokain und ist im Entzug gefährlicher als Heroin.

Tavor: Unterschätze Hoch- und Niedrigdosisabhängigkeit

Liest man den Beipackzettel von Tavor® 1,0mg Tabletten, ist dieser schon ein Widerspruch in sich. Unter anderen gravierenden Nebenwirkungen steht bei gelegentlichen Begleitsymptomen, die das Nervensystem betreffen: Änderungen des geschlechtlichen Verlangens, Impotenz, verminderter Orgasmus.“  Eine Seite weiter liest man allerdings: „Viele der genannten Nebenwirkungen klingen im weiteren Verlauf der Behandlung oder bei einer Verringerung der Dosis wieder ab.“ Das deutet bereits daraufhin, wie tückisch die Einnahme von Tavor sein kann. Denn wer wirklich eine vermeintliche und vorübergehende Hilfe in diesem Medikament findet, der klammert sich an die Hoffnung, dass Nebenwirkungen mit der Dauer der Einnahme oder bei einer Reduktion der Dosierung verschwinden – und landet direkt in der Abhängigkeit. Und die entwickelt sich schleichend und unbemerkt.

Bei Tavor unterscheidet man zwischen der Niedrig- und Hochdosisabhängigkeit.

Bei der Hochdosisabhängigkeit kommt es im Körper zu einer Toleranzentwicklung des Wirkstoffs Lorazepam bei stetiger Dosissteigerung. Allgemein sagt man, dass die Abhängigkeit im hohen Dosisbereich weniger oft vorkommt. Ärzte würden durch das Ausstellen von Rezepten die Dosierung kontrollieren. Die negativen Beispiele aus Politik und Unterhaltungsbranche zeigen jedoch, dass das nicht stimmt. Wobei die Dunkelziffer der Abhängigen im hohen Dosisbereich viel höher sein wird. Dafür aber kann die Wahrscheinlichkeit, eine Niedrigdosisabhängigkeit zu entwickeln, mit der Einnahme weniger Tabletten beginnen. Bereits nach zwei Wochen können Betroffene unter der Einhaltung der vorgeschriebenen Gesamtdosis abhängig werden. Apotheker können davon ein Lied singen. Im Beipackzettel von Tavor steht deswegen auch warnend: „Nach 2-wöchiger täglicher Einnahme sollte vom Arzt bei einer schrittweisen Verringerung der Dosis geklärt werden, ob eine Behandlung mit Tavor 1,0 mg weiterhin angezeigt ist.“ Versetzen Sie sich aber mal in die Lage eines Patienten, der vom Arzt ein Rezept für Tavor® 1,0 mg bekommt. Den Beipackzettel liest er gar nicht, hält sich dafür aber genau an die vom Arzt empfohlene niedrige Einzeldosis. Das Medikament wirkt und wenn er die normale Packungsgröße von 20 Tabletten verschrieben bekommen hat, ist er nach täglicher Anwendung des Medikaments bereits nach einer einzigen Packung abhängig! Geht er dann zum Arzt, um für ein weiteres Rezept der „Happy Pill“ zu bitten, wird ihm ein verantwortungsvoller Mediziner vielleicht mit Verweis auf das Suchtpotential die Bitte verweigern. Der Patient geht nach Hause und am ersten Tag ohne Tavor treten tatsächlich Entzugssymptome auf. Diese reichen von Schlafstörungen, Schmerzen, Nervosität und erneuten Angstgefühlen bis hin zum Auftreten von Panikattacken. Wie Sie sich vorstellen können, wird der Betroffene wahrscheinlich den Arzt wechseln und in der nächsten Praxis erfolgreich vorsprechen. Und damit befindet sich der ahnungslose Patient in der Abhängigkeit im niedrigen Dosisbereich, die je nach Leidensdruck über Jahre andauern kann. Sollten sich Betroffene aber irgendwann zum Absetzen des Medikaments durchringen, dürfen Sie dies unter keinen Umständen abrupt und ohne ärztliche Betreuung machen. Denn die Entzugserscheinungen bei einer längerfristigen Einnahme von Benzodiazepinen können lebensbedrohlich werden. Blutdruck und Puls können in unkontrollierbare Höhen steigen und zum Herzkreislaufversagen führen.

Ulrich Moebius, der ehemalige Herausgeber vom Arznei-Telegramm, lag mit seinem vernichtenden Urteil über Tavor richtig. Denn man gerät so schnell in eine Abhängigkeit, die umso teuflischer ist, als dass man es überhaupt nicht merkt. Die Witwe von Uwe Barschel sagte einmal, ihr Mann hätte Tavor anfangs gegen Flugangst und Reiseübelkeit im Auto genommen. Auch ein junger Patient von mir erlitt beinahe das gleiche Schicksal.

Tavor Expidet – Ein halbes Täfelchen genügt, um die Büchse der Pandora zu öffnen

Vor einiger Zeit kam ein junger IT-Manager zu mir in die Praxis. Er klagte über Panikattacken. Er arbeitete erfolgreich für ein großes Unternehmen und flog innerhalb Europas zu Kundenterminen. Die Arbeit machte ihm eigentlich viel Spaß, wäre da nicht diese Flugangst gewesen. Eine Zeitlang schaffte er es, mit seinen Angstgefühlen umzugehen. Irgendwann war er jedoch die schlaflosen Nächte vor einem Flug leid, ebenso die Anspannung während des Fluges und die Erschöpfung danach. Das alles nahm ihm langsam den Spaß am Job. Aber eines Tages wendete sich das Blatt zum Guten – so dachte er jedenfalls.  Er war mit einer Kollegin unterwegs, die ihm aus eigener Erfahrung empfahl, ein schnell wirkendes Beruhigungsmittel auszuprobieren. Sie umschrieb es schön: „Diese kleinen Täfelchen helfen gut gegen Spannungs- und Erregungszustände“. Sie gab ihm vor dem Flug eine Schachtel Tavor Expidet, in der noch 1 weißes Täfelchen lag. Da mein Patient eigentlich gegen die Einnahme von Arzneimitteln war, las er erstmal den Beipackzettel. Er überflog die Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Empfehlungen für die Einzeldosis.  Nach einigem Zögern entschied er sich für eine halbe Einzeldosis und teilte das Täfelchen in der Mitte. Beim Einchecken legte er ein halbes Täfelchen unter die Zunge und erlebte beim Abheben des Flugzeugs sein rosiges Wunder: Zum ersten Mal lehnte er entspannt im Sitz, trank einen Kaffee und genoss sogar den Blick durch die Wolken. Am Ziel angekommen, konnte er sich ausgeruht dem Kundentermin widmen. Mein Patient war glücklich. Er nahm das andere halbe Täfelchen auf dem Rückflug und saß am nächsten Tag beim Arzt. Er konnte glaubhaft versichern, dass er den Beipackzettel gelesen hätte und über die Risiken der Abhängigkeit aufgeklärt sei. Und prompt bekam er seine Portion Glücks-Täfelchen. Er merkte gar nicht, dass er wie Uwe Barschel auf direktem Weg in die Sucht war. Die weißen Täfelchen wurden zu seinen ständigen „little Helpers“. Bei stressigen Sitzungen, im Flugzeug, wenn er nicht einschlafen konnte oder ihn trübe Gedanken quälten. Nahm er anfangs noch eine halbe Einzeldosis, schluckte er bald bedenkenlos ein ganzes Täfelchen.  Die Monate vergingen und er ging von einem Arzt zum nächsten, auf der Jagd nach seinen Glücks-Täfelchen. Dann kam der Tag, an dem ihn seine Freundin an einem Wochenende verließ. Der Liebeskummer war zu groß, um ihn nicht mit einem Täfelchen zu betäuben. Aber er hatte kein einziges Täfelchen mehr übrig! In der Apotheke kam er ohne Rezept nicht an seine Täfelchen. Und so ging er ins Krankenhaus und versuchte den Arzt in der Notaufnahme zu überzeugen, dass er ihm Tavor Expidet Täfelchen verschrieb. Aber er wurde enttäuscht. Liebeskummer und Stress im Job seien keine Entschuldigung für die Einnahme von Psychodrogen. Mein Patient war völlig aufgelöst. Ein Freund kam vorbei und brachte ihm zur Beruhigung ein paar Pillen Neuraxpharm mit, die er seiner Oma entwendet hatte. Und das war der Moment, in dem mein Patient die erste Panikattacke bekam. Er war so konditioniert auf Tavor und das Aussehen der Täfelchen, dass er dachte, er würde die Nacht ohne das Medikament nicht überleben. Es verging noch einige Zeit, bis der junge Mann einsah, dass er dringend Hilfe benötigte. Schließlich machte er unter ärztlicher Kontrolle einen Entzug von den gefährlichen Glücks-Täfelchen. Leider aber blieb der Ausflug ins Reich der Psychodrogen nicht ohne Folgen.  Mein Patient litt seitdem unter Panikattacken. Im Nachhinein verstand er nicht, wie er in die Sucht hineinrutschen konnte. Im Beipackzettel stand doch schwarz auf weiß: Bereits nach wenigen Tagen täglicher Einnahme von Lorazepam kann es zu Entzugserscheinungen wie Depressionen, Panikattacken, Angstzuständen oder Verwirrtheit kommen. Wie für Uwe Barschel war auch für ihn die Versuchung der Entspannungsdroge zu groß.

Glücklicherweise konnte ich ihm helfen, seine Panikattacken loszuwerden, sodass er sein Leben wieder ohne die Täfelchen oder andere Medikamente meistern konnte. Und zwar befreiter als je zuvor. Wie das ging, verrate ich Ihnen im nächsten Abschnitt.

Panikattacken und Angststörungen ohne Medikamente oder Glückspillen loswerden – es geht!

Wie bereits erwähnt, beruht die Wirkung von Tavor auf dem medikamentösen Eingriff in die Reizweiterleitung der Nervenzellen im Gehirn. Wobei deren Erregbarkeit herabgesetzt wird. Ob Sie es glauben oder nicht, aber den gleichen angstlösenden Effekt können Sie auch ganz ohne Medikamente erzielen.  In unserem Online-Videokurs „Endlich angstfrei!“ dessen erste Folge Sie gleich HIER kostenlos ansehen können, zeige ich Ihnen anhand von leicht verständlichen Übungen und Techniken, wie auch Sie sich dauerhaft von Angst und Panik befreien können. Im Prinzip geht es darum, dass Ihr Gehirn durch ein spezielles Mental-Training neuronal so umstrukturiert wird, dass der Automatismus der Angst schon nach wenigen Tagen deutlich an Intensität verliert.  Wann die Angststörung dann ganz überwunden ist, hängt natürlich davon ab, wie lange Sie schon unter Angst und Panik leiden. In vielen Fällen reicht jedoch schon ein tägliches Training von ca. 20 Minuten, um bereits nach 6 bis 12 Wochen weitgehend angstfrei zu sein.

Über den Autor

Klaus Bernhardt leitet zusammen mit seiner Frau Daniela Bernhardt das Institut für moderne Psychotherapie in Berlin.​ Gemeinsam arbeiten sie dort mit Ärzten, Neurowissenschaftlern und psychologischen Psychotherapeuten daran, die Behandlungsdauer von psychischen Erkrankungen deutlich zu verkürzen. Ziel ist es zudem, den Einsatz von Psychopharmaka weitgehend zu vermeiden, da diese häufig zu Nebenwirkungen führen können, die Betroffene zusätzlich belasten.