Vor ein paar Jahren kam eine Frau wegen Schwindelanfällen in unsere Praxis. Durch ein Vorgespräch wusste ich bereits, dass sie unter starken Schwindelgefühlen litt und panische Angst vor Stürzen hatte. Als wir gemeinsam den Behandlungsraum betraten, griff sie sofort nach der nächstgelegenen Stuhllehne und hielt sich daran fest. Noch im Stehen erzählte sie mir, dass sie schon seit Jahren von einem Arzt zum anderen gehen würde, ohne dass ihr bislang jemand hätte helfen können.
Ich bat die Patientin, mir ihren Schwindel genauer zu beschreiben. Es war ein Schwankschwindel von links nach rechts war, so als ob sie auf einem Schiff laufen würde. Da sie noch stand, fragte ich, ob sie sich ein kleines Experiment zutrauen würde. Dafür sollte sie sich intensiv vorstellen, dass das Schwindelgefühl kein Schwanken von links nach rechts sei, sondern dass es vor und zurück schwankt. Ihre ganze Konzentration sollte sich einen Moment lang nur darauf richten, wie ihr Körper leicht vor- und zurückbewegt. Sie willigte ein und fokussierte sich auf die neue Bewegungsrichtung. Schon nach ein paar Sekunden konnte man sehen, wie ihr Oberkörper tatsächlich begann, sanft vor- und zurückzuschaukeln.
Nun bat ich sie, die Stuhllehne loszulassen und ein paar Schritte zu gehen. Dach kurzem Zögern wagte sie es, ging ein paar Schritten und blieb erstaunt stehen. Sie drehte sie sich um, ging erneut ein paar Schritte und sah mich schließlich fassungslos an. „Herr Bernhardt, wie ist das möglich? Der Schwindel ist weg!“ Eine weitere Minute ging sie im Raum auf und ab, doch der Schwindel blieb verschwunden. Ich bat sie, Platz zu nehmen, und ich konnte sehen, dass sie immer noch nicht glauben konnte, was sie gerade erlebt hatte. Also erklärte ich ihr, was während dieser kleinen Konzentrationsübung in ihrem Gehirn passiert war.
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Schwankschwindel – Wenn die Psyche das Gleichgewicht stört
Psychosomatisch bedingter Schwindel, der z.B. bei Menschen mit einer Angststörung häufig auftritt, hat nichts mit dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr zu tun. Ausgelöst wird diese Schwindelform allein durch die Psyche, also durch mentale Prozesse im Gehirn. Deswegen lässt sich dieses unangenehme Gefühl auch nicht durch Medikamente beseitigen, sondern ebenfalls nur auf mentaler Ebene.
Wenn Ihr Gehirn meint, Ihnen vorgaukeln zu müssen, dass Sie nach links und rechts schwanken, dann reicht es meist völlig aus, wenn Sie dieses Bewegungsmuster geistig durchbrechen. Dies geschieht, indem Sie sich intensiv eine entgegengesetzte Bewegung vorstellen, in diesem Fall das Schwanken von vorne nach hinten. Dieser Gegenimpuls, auch Musterunterbrecher genannt, bewirkt in Ihrem Gehirn etwas ganz Bemerkenswertes: Ihre grauen Zellen haben ein Problem damit, diese entgegengesetzten Bewegungen gleichzeitig zu verarbeiten. Was dann passiert, hat auch unseren Patienten verblüfft: Die gegenläufigen Impulse heben sich gegenseitig auf, und der Schwindel hört auf.
Psychosomatische Symptome binnen weniger Wochen loswerden
Wenn körperliche Beschwerden auftreten, für die es aus rein medizinischer Sicht keine Erklärung gibt, spricht man in der Regel von psychosomatischen Symptomen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Beschwerden nur eingebildet wären. Egal ob Schwindel, unerklärliche Schmerzen, Herzklopfen, Hitzewallungen, Schüttelfrost, Druck auf der Brust oder Übelkeit – all diese und viele weitere Symptome sind real. Nur dass sie nicht durch ein körperliches Problem verursacht werden, sondern durch psychische Prozesse.
Experten sind sich mittlerweile sicher, dass bei vielen psychosomatischen Beschwerden eine Angststörung zugrunde liegt, auch wenn sich Betroffene dessen oft nicht bewusst sind. Für diejenigen, die nun befürchten, sie müssten sich in eine langwierige psychotherapeutische Behandlung begeben, um den Schwindel loszuwerden, gibt es gute Nachrichten. Denn nicht nur für Schwindel, sondern auch für fast alle anderen psychosomatischen Beschwerden gibt es hilfreiche Gegenimpulse, die sehr schnell zu einer deutlichen Reduzierung der unangenehmen Symptome führen.
Psychosomatische Symptome binnen weniger Wochen loswerden
Meine Patientin, die dank eines einfachen Musterunterbrechers heute wieder ihr Leben genießen kann, ist nur eine von vielen, denen das Institut für moderne Psychotherapie helfen konnte, psychosomatische Symptome regelrecht auszuschalten. Dank neuester Erkenntnisse aus der Hirnforschung gibt es inzwischen nämlich für fast alle psychosomatischen Symptome mentale Gegenimpulse, mit denen Betroffene sich schnell selbst helfen können.
Darüber hinaus ist es uns gelungen, eine Methode zu entwickeln, mit der auch die Angststörung, die vielen psychosomatischen Problemen zu Grunde liegt, schnell und unkompliziert behandelt werden kann. Und das ganz OHNE schmerzhafte Konfrontation mit angstbesetzten Situationen, OHNE langwieriges Aufarbeiten traumatischer Erfahrungen und sogar OHNE Medikamente. Und weil diese Methode fast so einfach ist wie der Trick, mit dem man Schwankschwindel ausschalten kann, gibt es das Ganze jetzt sogar als Selbsttherapie in Form eines Online-Kurses.
Benommenheitsschwindel, Drehschwindel, Schwankschwindel – Was steckt dahinter?
Schwindel wird medizinisch unterschiedlich definiert. Je nachdem, welche Symptome ein Patient beschreibt, unterscheidet man zwischen:
- Disequilibrium: Betroffene haben Probleme, ihr Gleichgewicht zu halten. Dieser Zustand kann auch von räumlicher Desorientierung begleitet sein. Aus Angst vor einem drohenden Sturz werden oft Hilfsmittel wie Stöcke oder Rollatoren eingesetzt, um mobil zu bleiben.
- Präsynkope: Betroffene haben das Gefühl, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, was jedoch in aller Regel nicht geschieht. Der Benommenheitsschwindel verschwindet nach ein paar Minuten genauso schnell, wie er gekommen ist. Allerdings kann die permanente Angst vor erneuten Schwindelattacken dazu führen, dass sich mit der Zeit eine Angststörung entwickelt.
- Lagerungsschwindel: Betroffenen wird häufig dann schwindelig, wenn Sie Ihre Kopfhaltung verändern. Diese Form des Schwindels kann sowohl beim Stehen und Gehen als auch beim Liegen auftreten.
- Dreh- und Schwankschwindel: Betroffene haben das Gefühl, dass der Boden sich dreht oder schwankt. Das Gefühl kann beim Stehen, Gehen oder Liegen auftreten und ähnelt den Schwindelgefühlen, die durch Alkohol ausgelöst werden.
Für all diese Schwindelarten gilt:
Wenn Ihr Arzt feststellt, dass keine organischen Ursachen für den Schwindel vorliegen, sondern es sich um psychogenen Schwindel handelt, dann kann Ihnen in der Regel gut geholfen werden. Das gilt vor allem dann, wenn eine nicht erkannte oder falsch behandelte Angststörung besteht. Unsere Patienten haben in solchen Fällen sehr gute Erfahrungen mit einer Form der Selbsttherapie gemacht, die sogar im Rahmen eines Online-Kurses erlernt werden kann.
Schwindel: Folgende organische Ursachen sollten ausgeschlossen werden
Neben psychosomatischen Auslösern gibt es auch eine Reihe von organischen Gründen, die zu Schwindelattacken und sogar länger anhaltendem Schwindel führen können. Dazu zählen unter anderem:
- Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, wie z. B. Antidepressiva oder Beruhigungsmittel
- Neurologische Erkrankungen wie z.B. Parkinson oder Multiple Sklerose
- Schlechte Durchblutung, z. B. aufgrund von Herzproblemen
- Ein drastischer Blutdruckabfall
- Niedriger Blutzucker
- Eisenmangel
- Dehydrierung
Zusammenfassung
Dank neuester Erkenntnisse aus der Hirnforschung ist es heute einfacher denn je, etwas gegen Schwindel zu tun. Insbesondere psychosomatisch ausgelöster Schwindel kann mit Hilfe von Musterunterbrechern schnell überwunden werden. Dazu sind keine psychotherapeutischen Sitzungen nötig, denn die entsprechenden Gegenimpulse, mit denen sich die verschiedenen Formen psychogener Schwindelattacken gut stoppen lassen, können bequem von zu Hause über einen Online-Videokurs erlernt werden.
Carmen T.
Münster