Restless Legs Syndrome

Wie das Restless Legs Syndrom mit Angst und Depression zusammenhängt

Wenn ein schier unbändiger Bewegungsdrang das Einschlafen zur unlösbaren Aufgabe macht, lautet die Diagnose meist Restless Legs Syndrom (RLS). Betroffene leiden nicht nur unter Schlaf- und Einschlafstörungen, sondern entwickeln häufig auch noch eine Depression oder Angststörung. Diesen Zusammenhang zwischen RLS und psychischen Leiden verdeutlichen auch wissenschaftliche Studien. Für Depressions- und Angstpatienten heißt das: Verschwinden die RLS-Symptome, kann dies auch einen positiven Einfluss auf das seelische Befinden haben. Umgekehrt können RLS-Patienten ihre Lebensqualität aber auch durch eine gezielte Depressions- und Angsttherapie enorm steigern.  Denn der Zusammenhang zwischen RLS, Depressionen und Ängsten gilt mittlerweile als gesichert. Es gibt also Hoffnung auf Linderung des Restless Legs Syndroms, das ansonsten mit quälenden Missempfindungen einhergeht. Das bedeutet, dass mit den richtigen psychotherapeutischen Maßnahmen auch eine deutliche Reduzierung des Restless Legs Syndroms erreicht werden kann. Welche Methode sich hierzu besonders gut eignet und was Sie ansonsten noch alles gegen unruhige Beine tun können, darum geht es in diesem Blogartikel.

Was ist das Restless Legs Syndrom?

Tausende Ameisen, die die Beine hoch und runter krabbeln. Eine endlose Reihe winziger Elektroschocks. Perlender Sekt, der durch die Beine fließt. Die bildhaften Beschreibungen Betroffener können einen nur erahnen lassen, wie sehr sie das sogenannte Restless Legs Syndrom Nacht für Nacht quält.  Die unangenehmen Missempfindungen bessern sich oder verschwinden durch Aktivität. Wenn die Betroffenen aufstehen und umhergehen fühlen sie Erleichterung. Leider kehren die Symptome aber zurück, wenn sie wieder Schlafengehen und der Körper zur Ruhe kommt.  Die Krankheit der „ruhelosen Beine“ wurde im 17. Jahrhundert zum ersten Mal beschrieben.  Der deutsche Arzt Theodor Wittmaack benannte sie 1861 als Anxietas tibiarum. Das lateinische Wort für Angst, „Anxietas“, spielte von Anfang an eine Rolle in der Beschreibung des Krankheitsbildes. Der heute bekannte Begriff Restless Legs Syndrom wurde 1945 von dem Stockholmer Neurologen Karl-Axel-Ekbom geprägt, der die Bezeichnung „Restless Legs“ einführte. Daher spricht man manchmal auch vom Wittmaack-Ekbom-Syndrom. Je nach Quelle hat zwischen 3 und 10 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens mit den „unruhigen Beinen“ zu kämpfen. Auch tagsüber verspüren Betroffene insbesondere in Ruhephasen das typische Kribbeln oder Ziehen in den Beinen. Andere Gliedmaßen, wie beispielsweise die Arme, können auch betroffen sein. Die quälenden Missempfindungen schränken den Alltag stark ein. Kinobesuche, Flugreisen oder auch das Essen im Restaurant werden für Betroffene zur Qual. Sie verspüren den ständigen Drang zur Beinbewegung, um die Missempfindungen loszuwerden. Freunde und Partner haben für die stetig Ruhelosen manchmal wenig Verständnis. Und die Symptomatik raubt den Betroffenen nicht selten den Schlaf.  Sie leiden unter einer dauerhaften Durchschlafstörung und Erschöpfung.

Wie aber wird das Restless Legs Syndrom diagnostiziert? Nicht jeder, der ein Kribbeln in den Gliedmaßen verspürt, muss einen Hang zu RLS haben.

Arzt untersucht und behandelt Knie und Bein eines Patienten
chormail@envato-elements

Restless Legs Syndrom: Untersuchungen und Diagnose

Grundsätzlich kann das Restless Legs Syndrom in jedem Lebensalter auftreten. Oft beginnen die Probleme aber in einem Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Diagnostiziert wird RLS in erster Linie anhand der Symptomatik in einem Gespräch zwischen Arzt und Patient. Denn in vielen Fällen kann bei Untersuchungen keine genaue Ursache festgestellt werden. Es gibt dennoch Krankheiten und spezielle Umstände, die RLS auslösen können, auf die ich weiter unten eingehen werde. Um mögliche Ursachen und Krankheiten auszuschließen, können Blutuntersuchungen, Messungen der Nervenleitgeschwindigkeit oder eine Untersuchung im Schlaflabor durchgeführt werden.  Im Gespräch mit dem Patienten aber kann RLS anhand dieser typischen Merkmale diagnostiziert werden:

  • Unkontrollierbarer Bewegungsdrang der Beine, der mit einem unangenehmen Gefühl bis hin zu Schmerzen einhergeht.
  • In Ruhephasen, insbesondere beim Sitzen und Liegen, verschlimmern sich die Symptome.
  • Bewegen Sie Ihre Beine (etwa durch Laufen oder Dehnen) setzt eine Besserung der Symptome ein.
  • Am Abend und in der Nacht erreichen die Beschwerden ihren Höhepunkt.
  • Eine andere Erkrankung als Ursache für die Beschwerden kann ausgeschlossen werden.

Bei der Diagnose RLS werden zwei Hauptformen unterschieden:  Die primäre (idiopathische) Form, die über die Hälfte aller Patienten betrifft. Und die sekundäre (symptomatische) Form.  Beide Formen unterscheiden sich in der Ursache der Erkrankung.

RLS und die Ursachen

Woher genau das Restless Legs Syndrom kommt, ist nicht ganz geklärt. Die Gründe für den unbändigen Bewegungsdrang sind vielseitig. Während beim sekundären RLS andere Erkrankungen für das Auftreten der unruhigen Beine verantwortlich sind, kann beim primären idiopathischen RLS oftmals keine eindeutige Ursache ausgemacht werden. Für die Krankheitsentstehung gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Eine Auffassung ist, dass die Nachrichten-Übermittlung im Nervensystem durch ein dopaminerges Ungleichgewicht gestört ist. Die genauen Ursachen sind aber nicht geklärt. Auch Veranlagung soll eine Rolle spielen. Man nimmt an, dass RLS erblich bedingt sein kann, da unter dem Krankheitsbild manchmal mehrere Familienmitglieder leiden. Warum RLS erblich weitergegeben werden kann, ist auch hier nicht ganz erforscht.  Auffällig ist jedoch: Psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen, treten häufig in Zusammenhang mit einer RLS-Erkrankung auf.

Wenn Sie an Kribbeln und Missempfindungen in den Gliedmaßen leiden und jedes Mal beim Schlafengehen Angst vor der quälenden Ruhelosigkeit haben, suchen Sie zuerst Ihren Hausarzt auf. Auch wenn sich leider nicht immer eindeutige Auslöser für RLS finden lassen. Manchmal kann aber dennoch eine eindeutige Ursache identifiziert und damit ausgeschaltet werden. Eine gründliche Ursachenforschung lohnt sich daher. Häufige Ursachen sind:

  • Eisenmangel
  • Störung der Nierenfunktion
  • Schädigungen von Gelenken
  • Neurologische Grunderkrankungen – beispielsweise Morbus Parkinson oder Polyneuropathie
  • Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Medikamente

Auch während einer Schwangerschaft treten RLS-Symptome häufig auf. Nach der Entbindung verschwinden die Beschwerden aber in der Regel von allein wieder.

Wenn Sie nun die Diagnose RLS bekommen, ohne dass bei Ihnen eine eindeutige Ursache gefunden wurde, ist es gut den Zusammenhang zwischen RLS und psychischen Erkrankungen zu kennen.

RLS, Depression, Angst und Panik – gibt es einen Zusammenhang?

Dass RLS bei Patienten mit Depressionen, Angst- und besonders Panikstörungen gehäuft beobachtet werden kann, ist bereits seit Jahrzehnten bekannt. Dennoch ist die Zahl wissenschaftlicher Studien, die genau diesen Zusammenhang näher beleuchten, erstaunlich gering. Ist der vermeintliche Zusammenhang, die sogenannte Komorbidität, zwischen RLS und psychischen Erkrankungen bloßer Zufall? Führt RLS zu seelischen Beschwerden? Oder begünstigen Angst, Depression und Panik gar die Entstehung des Restless Legs Syndroms? Eine 2005 veröffentlichte Dissertation von Muriel Prager an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München versucht Antworten auf einige dieser Fragen zu finden.

Porträt einer einsamen Seniorin, die durch das Fenster schaut.
djoronimo@envato-elements

RLS-Patienten haben ein höheres Risiko für psychiatrische Erkrankungen

In ihrer Dissertation vergleicht Prager eine klinische Stichprobe von RLS-Patienten mit starken Beschwerden mit einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Insgesamt wurden dabei 397 RLS-Patienten des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie München sowie des Klinikums Großhadern München befragt, wobei letztlich 238 Patienten zwischen 12 und 89 Jahren an der Studie teilnahmen. Die Ergebnisse sprechen für sich. Folgendes konnte Prager auf Basis seiner Befragungen feststellen:

  • 44,1 % der Patienten wiesen mindestens eine weitere psychiatrische Störung auf.
  • 29 % der RLS-Patienten litten an einer depressiven Störung.
  • 34 % der Frauen und 25 % der Männer mit RLS hatten eine Angststörung.
  • Bei 87 % der Betroffenen trat eine Panikstörung nach den RLS-Symptomen auf.
  • Bei einem Großteil der Untersuchten traten die psychischen Erkrankungen erst nach den ersten RLS-Beschwerden auf.

Im Vergleich zur Normalbevölkerung weisen RLS-Patienten damit eine vielfach höhere Wahrscheinlichkeit auf, an psychischen Erkrankungen zu leiden. Der Zusammenhang zwischen RLS, Depression und Angst kann damit als gesichert gelten. Umso wichtiger ist es deshalb für Betroffene, dass Sie die psychischen Beschwerden so schnell und effektiv wie möglich therapieren. Was sich in diesem Zusammenhang als besonders wirksam erwiesen hat, werde ich später noch erklären. Doch nun zunächst zu der Frage:

Welche Therapie hilft bei RLS?

Ist die Ursache des Restless Legs Syndrom bekannt, kann eine spezielle Therapie zur Linderung oder Heilung der Krankheit führen. Bei Eisenmangel bekommen Betroffene Eisen als Präparat oder Infusion.  Grunderkrankungen aus dem rheumatischen Beschwerdekreis oder eine Störung der Nierenfunktion werden gezielt behandelt. Wenn Medikamente in Verdacht stehen, RLS auszulösen, kann es sinnvoll sein, die Präparate in Abstimmung mit dem Arzt zu wechseln. Sollte durch eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit eine Polyneuropathie festgestellt werden, erfolgt eine auf den Patienten speziell abgestimmte Therapie.

Leiden Sie neben RLS auch noch unter Ängsten oder gar Panikattacken, dann sollten Sie hingegen unbedingt das Video ansehen, dass Sie weiter unten finden.

Liegt bei Ihnen keine Angststörung vor und wurde auch keine andere Ursache für RLS gefunden, wird vor allem schwer leidenden Betroffenen manchmal eine medikamentöse Behandlung empfohlen. Meist werden dopaminerge Wirkstoffe verschrieben, die in höherer Dosierung auch gegen die Parkinson-Krankheit eingesetzt werden. Die zusätzliche Gabe von L -Dopa soll Betroffenen ein paar ruhige Stunden verschaffen.  Bei L-Dopa handelt es sich um eine Vorstufe des Nervenbotenstoffs Dopamin. Ebenfalls verschrieben werden Ropinirol, Pramipexol und Rotigotin. Dies sind Dopaminagonisten, die ähnlich wirken wie L-Dopa. Sogar Opiate, nämlich Oxycodon und Naloxon, sind für die Behandlung schwerer Symptome zugelassen. Ebenfalls Linderung verschaffen Wirkstoffe gegen Epilepsie, wie beispielsweise Carbamazepin, sie sind allerdings für diese Anwendung nicht offiziell zugelassen.

Da für die Behandlung nur Medikamente mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen und hohem Suchtpotential zur Verfügung stehen, sollten diese wirklich nur eingenommen werden, wenn keine andere Methode Linderung verschafft. Denn die Risiken stehen sonst in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

RLS: Warum eine medikamentöse Behandlung das letzte Mittel ihrer Wahl sein sollte

Schmerzmittel – wie beispielsweise Oxycodon – können süchtig machen. Beim Absetzten dieser Präparate besteht zusätzlich die Gefahr, dass Sie Entzugserscheinungen bekommen, die einer Depression sehr ähnlich sind. Gerade für RLS Patienten mit Depressionen ist dies eine fatale Auswirkung. Bei den dopaminergen Wirkstoffen und den Dopaminagonisten, die das Gleichgewicht des Nerven-Botenstoffs Dopamin wiederherstellen sollen, kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen. Bei der Gabe von L-Dopa, dem Wirkstoff aus der Vorstufe des Botenstoffs Dopamin, treten folgende Nebenwirkungen sehr häufig auf:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Herz-Kreislauf-Störungen

Eine zusätzliche und nicht zu unterschätzende Gefahr ist die Tatsache, dass bei einer L-Dopa Therapie ein Gewöhnungseffekt einsetzt. Wird die Dosis erhöht, kann es zu einer Augmentation kommen. Das hat zur Folge, dass die medikamentöse Behandlung die Symptome des Restless Legs Syndrom sogar noch verstärkt! Die kassenärztliche Vereinigung Bundesvereinigung weist sogar darauf hin, dass Medikamente wie L-Dopa und Dopaminagonisten in einer höheren Dosierung das Verhalten ändern können: Man kann süchtig nach Essen oder Sex werden. Auch Spiel- oder Kaufsucht und Zwangshandlungen sind möglich.

So lassen sich RLS-Symptome oft auch ohne Medikamente lindern

Bereits eine Abschwächung der RLS-Symptome kann zu einem merklichen Rückgang von Angst und Depressionen führen. Folgendes können Sie tun, um Ihre Beschwerden zu lindern:

  • Duschen Sie Ihre Beine beim Einsetzen der Symptome kalt ab.
  • Nutzen Sie Kühlgel oder kühlende Salben.
  • Massieren oder dehnen Sie Ihre Beine.
  • Vermeiden Sie Nikotin, Alkohol und koffeinhaltige Getränke vor dem Zubettgehen.
  • Nehmen Sie eisenreiche Nahrungsmittel zu sich, um einen Eisenmangel als RLS-Ursache auszuschließen.
  • Verwenden Sie eine Gewichtsdecke*. Viele Betroffene berichten, dass die Verwendung dieser 7 bis 12 kg schweren Decken sehr schnell zu einer deutlichen Reduzierung der unangenehmen Symptome führt.

Leiden Sie neben RLS auch noch unter Ängsten oder gar Panikattacken, dann ist das nachfolgende Video für Sie besonders spannend und wird Ihnen wahrscheinlich sogar Antworten und Erklärungen liefern, die Ihnen bisher noch niemand befriedigend geben konnte.

Wie eine Selbsttherapie gegen Angststörungen zur großen Hoffnung für RLS-Patienten werden kann

Als ich 2016 eine völlig neue Selbsttherapie gegen Ängste in meinem Buch „Panikattacken und andere Angststörungen loswerden“ vorgestellte, erregte ich damit viel Aufmerksamkeit. Und das nicht nur unter Therapeuten, sondern vor allem auch unter Betroffenen. Denn nun war es Angstpatienten möglich, auch ohne therapeutische Unterstützung Ängste binnen weniger Wochen deutlich zu reduzieren oder sogar völlig zu überwinden. Ganz ohne Medikamente, ohne Konfrontationstherapie und ohne das schmerzhafte Graben in der Kindheit. Etliche Menschen mit Restless Legs Syndrom entdeckten zudem, dass diese Methode neben den psychischen Problemen auch das abendliche Zucken und Kribbeln in den Beinen spürbar verringerte, weshalb unsere Methode schnell auch zum Geheimtipp unter Menschen mit RLS wurde.

Lebensqualität trotz Restless Legs Syndrom erhöhen: So geht‘s

Auch wenn sich nicht immer ein eindeutiger Auslöser für RLS finden lasst, so können Sie doch einiges, wie weiter oben aufgelistet, für die nächtliche Ruhe tun. Falls Sie zusätzlich noch unter Depressionen oder Ängsten leiden, dürfen Sie alles daransetzen, zumindest die psychischen Probleme schnell und dauerhaft loszuwerden. Denn eine RLS-Erkrankung ist eine erhebliche psychische Belastung, die bestehende Ängste und Depressionen zusätzlich verschärfen kann, z.B. durch den damit einhergehenden massiven Schlafmangel. Wer oft schlecht schläft, der kann sich körperlich und psychisch nämlich nicht mehr richtig regenerieren, und das führt auf Dauer dazu, dass depressive Verstimmungen oder auch gelegentliche Ängste chronisch werden können.

Bei Ängsten empfehle ich Ihnen deshalb, sich unseren Online-Videokurs „Endlich angstfrei!“ einmal näher anzusehen. Wer hingegen eher unter Depressionen oder auch Burnout leidet, dem rate ich zur Lektüre des Spiegel-Bestsellers „Depression und Burnout loswerden“. Auch wenn Sie sich das in Ihrer aktuellen Situation vielleicht kaum vorstellen können: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um sowohl das Restless Legs Syndrom, als auch viele damit einhergehenden psychischen Probleme aktiv zu reduzieren. Und egal ob sich zuerst um die unruhigen Beine kümmern oder um Ihre Psyche, beides beeinflusst sich gegenseitig und somit haben Sie gleich zwei Ansatzpunkte, um Ihre Lebensqualität aktiv zu verbessern.  Nach dem Motto: Es ist besser ein Licht anzuzünden, als ständig über die Dunkelheit zu klagen.

*Affiliate Link

Über den Autor

Klaus Bernhardt leitet zusammen mit seiner Frau Daniela Bernhardt das Institut für moderne Psychotherapie in Berlin.​ Gemeinsam arbeiten sie dort mit Ärzten, Neurowissenschaftlern und psychologischen Psychotherapeuten daran, die Behandlungsdauer von psychischen Erkrankungen deutlich zu verkürzen. Ziel ist es zudem, den Einsatz von Psychopharmaka weitgehend zu vermeiden, da diese häufig zu Nebenwirkungen führen können, die Betroffene zusätzlich belasten.