Zwei Männerhände, die eine Tablette aus einem Blister drücken

Citalopram entlarvt: Wissenswertes über das Antidepressivum

Fragen Sie sich vielleicht gerade, ob die Verschreibung von Citalopram wirklich die beste Lösung für Ihre Depressionen oder Angstzustände ist? Citalopram, ein sogenannter selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), wird oft als erste Wahl in der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen eingesetzt. Doch die Behandlungserfolge und vor allem die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Ein Blick in verschiedene Erfahrungsberichte (dazu später mehr) verrät: Citalopram bietet zwar in manchen Fällen kurzfristige Linderung, aber zu welchem Preis?

Interessanterweise empfehlen die aktuellen psychotherapeutischen Leitlinien in Deutschland eine Kombination aus Psychopharmaka wie Citalopram und psychotherapeutischen Methoden zur Behandlung von Angststörungen. Aber Studien legen nahe, dass eine alleinige kognitive Verhaltenstherapie ohne Medikamente langfristig wirksamer sein könnte. Zu oft erleben Betroffene nach dem Absetzen der Medikamente ein Wiederaufleben der Symptome. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Ursachen nicht tiefgründig angegangen wurden.

In diesem Artikel gehe ich darauf ein, warum eine kritische Auseinandersetzung mit Citalopram notwendig ist, und welche alternativen Behandlungsmethoden existieren, die nicht nur die Symptome, sondern die Wurzeln der psychischen Störungen behandeln. Lesen Sie weiter, um von Nebenwirkungen, Langzeitrisiken sowie echten Erfahrungsberichten aus meiner Praxis zu erfahren und zu verstehen, warum ein Umdenken in der Behandlung psychischer Erkrankungen dringend geboten ist.

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Wirkungsweise von Citalopram – Was steckt wirklich dahinter?

Citalopram, ein häufig verschriebener selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), verspricht als stimmungsaufhellendes Medikament oft schnelle Linderung bei psychischen Problemen wie Angststörungen und Depressionen. Doch kann ein Medikament, das in den Serotoninhaushalt des Gehirns eingreift, wirklich die Ursache Ihrer Probleme beheben? Serotonin, oft fälschlicherweise als „Glückshormon“ betitelt, wird mit guter Laune und emotionaler Ausgeglichenheit assoziiert. Es herrscht die verbreitete Meinung, dass ein Mangel an Serotonin Depressionen verursacht und dass SSRIs wie Citalopram dieses Defizit ausgleichen, indem sie den Rückfluss des Serotonins in die Nervenzellen verzögern. Dies lässt mehr Serotonin im Umlauf, was theoretisch die Stimmung verbessern soll.

Viele Ärzte und Therapeuten verfolgen jedoch ein veraltetes medizinisches Modell, das vor allem die Interessen der Pharmaindustrie bedient und die wahren Ursachen sowie Probleme der Patienten aus den Augen verliert. Es wird oft in anderen Blogartikeln argumentiert, dass ein „Ungleichgewicht an Neurotransmittern“ ursächlich für Depressionen und Angststörungen sein kann. Eine ähnliche Behauptung könnte sein, dass ein Ungleichgewicht in der Weltpolitik zu diesen Krankheiten führen könnte. Obwohl beide Aussagen irgendwie zutreffen könnten, ist im Falle der Weltpolitik zumindest gelegentlich klar, wer verantwortlich ist. Im Gegensatz dazu bleibt die Rolle der Neurotransmitter weitgehend unklar. Die alte Neurotransmitterhypothese hat bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis gefunden.

Dazu äußert sich Professor Tom Bschor, Chefarzt der Berliner Schlosspark-Klinik wie folgt:
„Substanzen, die die intrasynaptische Serotonin-Konzentration erhöhen, Substanzen, die diese Konzentration erniedrigen, und Substanzen, die hierauf gar keinen Einfluss haben (z. B. Bupropion), sind allesamt in gleicher Weise antidepressiv wirksam.“ Der psychologische Psychotherapeut Thorsten Padberg fügt hinzu: „Was immer Gehirnzellen sich mittels Serotonins zu sagen haben, für die Entstehung und Behebung von Depressionen scheint es nicht besonders wichtig zu sein.“

Und ich füge hinzu: Das Gleiche gilt auch für die Entstehung von Angststörungen.

Was jedoch gut dokumentiert ist, sind die teils lebensbedrohlichen Nebenwirkungen, wie das Serotoninsyndrom, das durch die Verabreichung von Antidepressiva entstehen kann. Zu den Nebenwirkungen erfahren Sie im nächsten Abschnitt mehr.

Ebenfalls bedenklich: Die medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Angststörungen empfehlen in Deutschland die Kombination von Antidepressiva mit kognitiver Verhaltenstherapie. Doch neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass die alleinige Anwendung von kognitiver Verhaltenstherapie OHNE zusätzliche Antidepressiva langfristig effektiver sein könnte, besonders im Hinblick auf die nachhaltige Reduktion von Rückfällen und das Beibehalten der erlernten Strategien nach Therapieende. Zu einem solchen Rückfall erfahren Sie in einem der kommenden Erfahrungsberichte weiter unten im Text mehr.

Verschiedene Antidepressiva-Pillen und eine Pillendose, die speziell Citalopram repräsentiert.
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Nebenwirkungen von Citalopram

Wenn Sie Citalopram verschrieben bekommen haben oder sich überlegen es einzunehmen, ist es wichtig, sich mit den möglichen Nebenwirkungen auseinanderzusetzen.

Während der Anfangsphase einer Therapie mit Citalopram können bestimmte Nebenwirkungen häufiger auftreten.

Die Anpassungsphase an Citalopram dauert typischerweise zwei bis vier Wochen, wobei die volle antidepressive Wirkung oft erst nach vier bis sechs Wochen eintreten soll. Sollte eine sofortige Besserung eintreten, könnte dies durch einen Placebo-Effekt bedingt sein (eine scheinbare Verbesserung der Symptome basierend auf der Erwartungshaltung der Wirksamkeit von Citalopram, nicht auf die tatsächliche Wirkung des Medikaments).

Es ist besonders wichtig, dass Patienten, die zu Suizidgedanken neigen, während der ersten zwei bis vier Wochen der Behandlung sorgfältig überwacht werden. Diese Phase ist besonders kritisch, da Citalopram die Suizidgefahr bei Patienten bis 25 Jahren sogar noch erhöhen kann.

In solchen Fällen einfach auf ein anderes Antidepressivum auszuweichen, ist ebenfalls keine gute Idee. Denn auch all die nachfolgenden Medikamente können die Suizidgefahr bei jüngeren Patienten erhöhen:

Zusätzlich zu den oben genannten Nebenwirkungen sind folgende Reaktionen bekannt, die bis zu zehn Prozent der Patienten betreffen können:

Darüber hinaus berichten mehr als zehn Prozent der Patienten über:

Eine vollständige Liste der Nebenwirkungen können Sie hier finden.

Ein weiteres besonders sensibles Thema ist die sexuelle Funktionsstörung, die bei einem erheblichen Anteil der Patienten auftreten. Laut einem Bericht der Ärzte Zeitung können bis zu 59 Prozent der Patienten, die Antidepressiva einnehmen, solche Störungen erfahren. Teilweise bleiben diese sogar nach dem Absetzen des Medikaments bestehen. Diese Problematik wird häufig unterschätzt, da viele aus Scham nicht darüber sprechen. Sollten Sie Veränderungen in Ihrer sexuellen Funktion bemerken, ist es ratsam, dies offen mit Ihrem Arzt zu besprechen, um eine angemessene Behandlung oder eine Anpassung Ihrer Medikation zu erwägen.

Die Beachtung dieser Nebenwirkungen ist umso wichtiger, wenn wir das Thema Risiken und Langzeitschäden schauen, die durch die Einnahme von Citalopram entstehen können. Der nächste Abschnitt des Artikels widmet sich eingehend den möglichen langfristigen Folgen, die durch die Verwendung dieses Antidepressivums auftreten können.

Risiken und Langzeitschäden

Während Citalopram helfen kann, um Symptome der Depression und Angststörungen zu lindern, wirft seine langfristige Anwendung Fragen bezüglich möglicher Risiken und Schäden auf. Eines der ernsteren Bedenken ist das erhöhte Risiko von Selbstgefährdungstendenzen, vor allem bei jungen Erwachsenen und Teenagern. Es gibt ebenso das Risiko eines Serotonin-Syndroms. Dabei handelt es sich um eine schwere Reaktion, die auftreten kann, wenn zu viel Serotonin im Körper angesammelt wird. Das Serotonin-Syndrom ist ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, der Symptome wie erhöhte Herzfrequenz, starke Schwankungen des Blutdrucks, Fieber, Zittern, Erregung und in schweren Fällen sogar Halluzinationen und Bewusstseinsverlust umfassen kann. Darüber hinaus wurde bei langfristiger Einnahme eine Verlängerung der QT-Zeit im Herzen beobachtet, was zu abnormalen Herzrhythmen führen kann. Die QT-Zeit ist ein Messwert im EKG. Eine Verlängerung dieser Zeit kann das Risiko für das Auftreten von ernsthaften Herzrhythmusstörungen erhöhen, die lebensbedrohlich sein können.

Ein weiterer bedeutender Langzeitschaden, der bei der regelmäßigen Einnahme von Citalopram auftreten kann, ist die Entwicklung einer Abhängigkeit. Dies zeigt sich besonders dann, wenn der Versuch unternommen wird, das Medikament abzusetzen. Viele Menschen erleben Schwierigkeiten beim Absetzen von Citalopram, was zu einem sogenannten Absetzsyndrom führen kann. Dieses Syndrom ist für die Betroffenen oft sehr belastend und äußert sich durch Symptome wie Schwindel, Unruhe, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Wie man möglichst das Auftreten von einem Absetzungssyndrom vermeidet, erfahren Sie noch im weiteren Verlauf des Artikels unter “Richtlinien zum Absetzen von Citalopram”.
Für weitere Informationen zum Thema Abhängigkeit von Antidepressiva können Sie diesen ausführlichen Artikel in der Zeit lesen: Antidepressiva – schwieriger Abschied von den Tabletten.

Außerdem sollten Personen mit einer Allergie gegen Citalopram das Medikament natürlich meiden. Schwangeren wird die Einnahme nur empfohlen, wenn es unbedingt notwendig ist, da es bei Neugeborenen zu Symptomen wie Atemnot, Krampfanfällen und instabiler Körpertemperatur kommen kann.

Stillende Mütter sollten beachten, dass Citalopram in die Muttermilch übergeht, und die langfristigen Auswirkungen auf das Kind noch nicht ausreichend erforscht sind. Daher sollte Citalopram während der Stillzeit lieber nicht genommen werden.

Leben mit Citalopram: Erfahrungsberichte von Betroffenen

In meiner täglichen Arbeit treffe ich auf viele Menschen, die mit den Nebenwirkungen von Antidepressiva wie Citalopram ringen. Die folgenden Erfahrungsberichte basieren auf realen Beispielen aus meiner Praxis. Die Namen der Beteiligten wurden zum Schutz ihrer Privatsphäre geändert. Diese Geschichten beleuchten nicht nur die schweren Nebenwirkungen von Citalopram, sondern auch den erfolgreichen Übergang zu alternativen Heilmethoden durch meine Unterstützung und die Anwendung der Bernhardt-Methode.

Erfahrungsbericht 1: Thomas (52 Jahre) – Schwierigkeiten beim Absetzen und emotionale Turbulenzen
“Die Jahre, in denen ich Citalopram wegen meiner Depressionen nahm, waren geprägt von einer ständigen emotionalen Achterbahn. Zwar linderte das Medikament nach einigen Wochen kurzfristig meine Symptome, doch die extremen Stimmungsschwankungen beeinträchtigten mein soziales Leben und meine Arbeitsfähigkeit stark. Als ich beschloss, das Medikament abzusetzen, erlebte ich ein schweres Absetzsyndrom, das mich fast verzweifeln ließ. Es fühlte sich wirklich so an, als wäre ich abhängig von dem Medikament und ohne es gar nicht mehr lebensfähig. Dies geschah alles, als ich damals eine kognitive Verhaltenstherapie machte, und der Rückfall fühlte sich so an, als ob all meine therapeutischen Fortschritte zunichte gemacht wären. Ich musste trotz Therapie wieder von vorne anfangen. Unter ärztlicher Aufsicht gelang es mir schließlich, das Medikament schrittweise auszuschleichen. Durch anschließende regelmäßige Sitzungen und das Erlernen der Bernhardt-Methode konnte ich meine inneren Konflikte aufarbeiten und die Kontrolle über meine Gefühlswelt zurückgewinnen. Heute bin ich nicht nur medikamentenfrei, sondern auch emotional stabiler als je zuvor.”

Erfahrungsbericht 2: Anna (39 Jahre) – Gewichtszunahme und der Verlust der eigenen Identität
“Die Gewichtszunahme während der Einnahme von Citalopram war für mich niederschmetternd. Zwar besserten sich meine depressiven Symptome nach ein paar Wochen etwas, doch innerhalb weniger Monate veränderte sich mein Körper so sehr, dass ich mich im Spiegel kaum wiedererkannte. Diese körperliche Veränderung führte zu einer tiefen Selbstwertkrise und verschlimmerte meine Depression erneut. Auf Empfehlung wandte ich mich an Klaus Bernhardt, der mir half, die psychischen Ursachen meiner Depression und meines geringen Selbstwertgefühls zu erkennen. Durch eine Kombination aus individueller Beratung und der Anwendung der Bernhardt-Methode, die komplett ohne Medikamente auskommt, fand ich zu meinem wahren Selbst zurück und konnte endlich die Gewichtszunahme stoppen.”

Erfahrungsbericht 3: Julia (28 Jahre) – Sexuelle Dysfunktion
“Die sexuelle Dysfunktion, die ich durch Citalopram erlitt, belastete meine Beziehung zu meinem Partner enorm und führte zu einer tiefen Isolation und Traurigkeit. Ich war wie betäubt, empfand keinerlei sexuelle Lust mehr und bemerkte lange gar nicht, dass dies nur eine Nebenwirkung des Medikaments war. In meiner Verzweiflung stieß ich auf Klaus Bernhardts Videokurs, der mir neue Perspektiven und Methoden ohne Medikamente aufzeigte. Dank der genauen Anleitung durch den Kurs konnte ich nicht nur die tieferen psychischen Ursachen meiner Angststörung angehen, sondern auch die Medikamente nach und nach absetzten. Dadurch kam nach ein paar Wochen auch die Lust auf meinen Partner zurück, was buchstäblich in letzter Sekunde meine Beziehung gerettet hat. Ich bin unglaublich dankbar für die erlernten Strategien und das Verständnis, das ich durch Klaus Bernhardts Videokurs gewonnen habe, und fühle mich heute fast wie ein neuer Mensch.

Wechselwirkungen

Nachdem Sie nun mehr über die potenziellen Nebenwirkungen und Langzeitschäden von Citalopram haben, ist es ebenfalls wichtig, die Wechselwirkungen des Medikaments zu verstehen.

Die Kombination von Citalopram und Alkohol kann besonders problematisch sein. Alkohol hat die Fähigkeit, viele der Nebenwirkungen von Citalopram zu verstärken, insbesondere solche wie Schläfrigkeit und Verlangsamung der Reaktionsfähigkeit. Da sowohl Citalopram als auch Alkohol das zentrale Nervensystem beeinflussen, kann ihre gemeinsame Einnahme zu einer erhöhten Sedierung führen, die nicht nur die allgemeine motorische Koordination und das Urteilsvermögen beeinträchtigt, sondern auch ernsthafte Risiken für die Atemfunktion und das Herz-Kreislauf-System mit sich bringt. Zudem kann Alkohol die depressiven Symptome verschlimmern, die mit Citalopram behandelt werden sollen.

Pillendose neben einem alkoholischen Getränk, symbolisiert die Wechselwirkungen zwischen Citalopram und Alkohol
MargJohnsonVA@envato-elements

Weitere Wechselwirkungen von Citalopram:

  • Medikamente, die den Serotoninspiegel beeinflussen:
    • Vermeidung von Triptanen, Opioid-Schmerzmitteln wie Tramadol und Fentanyl
    • Vorsicht bei der Verwendung von Tryptophan und 5-HTP

  • Risiko bei QT-Zeit Verlängerung:
    Medikamente, die die QT-Zeit verlängern, können das Risiko für schwerwiegende Herzrhythmusstörungen erhöhen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Kombination von Citalopram mit anderen Medikamenten, die ebenfalls zu einer Verlängerung der QT-Zeit führen, zu vermeiden, um das Risiko solcher Herzprobleme zu minimieren.
    • Citalopram nicht kombinieren mit Medikamenten, die ebenfalls die QT-Zeit verlängern

  • Beispiele für Medikamente mit QT-Zeit-Verlängerung:
    • Bestimmte Antibiotika: Azithromycin, Erythromycin
    • Asthmamedikamente: Salbutamol, TerbutalinMittel gegen Pilzinfektionen: Fluconazol, Ketoconazol
    • Erkältungsmittel: Ephedrin, Pseudoephedrin

Richtlinien zum Absetzen von Citalopram

Das schrittweise Verringern der Dosis, bekannt als „Ausschleichen“, ist notwendig, wenn die Entscheidung getroffen wird, die Behandlung mit Citalopram zu beenden.

Dieser Prozess hilft, Entzugserscheinungen zu vermeiden, die auftreten können, wenn das Medikament abrupt abgesetzt wird. Diese Absetzsymptome können vielfältig sein und von Verdauungsproblemen über Kopfschmerzen und grippeähnlichen Symptomen, bis hin zu sensorischen Störungen reichen (dazu mehr unter “Risiken und Langzeitschäden”).

Wichtig:

Sollten Sie aktuell Citalopram einnehmen, vermeiden Sie es bitte, das Medikament eigenmächtig abzusetzen.

Ein solches Vorgehen sollte stets in Absprache mit ihrem Hausarzt erfolgen und unter dessen Aufsicht stehen, um einen sicheren und erfolgreichen Entzug zu erreichen.

Kritik & Alternativen zu Citalopram

Die Serotonin-Hypothese, die Idee, dass ein Mangel an Serotonin Depressionen verursacht, steht schon lange im Mittelpunkt der Antidepressiva-Forschung. Jüngst wurde diese Theorie infrage gestellt. So zeigt die aktuelle Forschung, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Serotoninspiegel und Depression nicht so klar ist, wie man einst dachte. Es gibt Hinweise darauf, dass bei vielen Menschen mit Depressionen der Serotoninspiegel normal ist und dass die Reduzierung von Serotonin bei gesunden Menschen nicht unbedingt zu Depressionen führt.

Diese Erkenntnis wirft Fragen zur Wirksamkeit von Antidepressiva wie Citalopram auf. Studien zeigen, dass sie bei leichten bis mittelschweren Depressionen oft nicht besser als ein Placebo wirken. Das bedeutet, dass sie in diesen Fällen keine größeren Verbesserungen bringen als eine Scheinbehandlung. Nur bei sehr schweren Depressionen scheinen sie eine erkennbare Wirkung zu haben, indem sie den Betroffenen genug Energie zurückgeben, um eine psychotherapeutische Behandlung zu beginnen. Dennoch wird empfohlen, sie danach möglichst rasch wieder abzusetzen. Weitere Forschungen, einschließlich einer großen Metastudie aus Dänemark, bestätigen, dass Antidepressiva nicht die erhoffte Wirkung zeigen und sich oft nicht signifikant von Placebos unterscheiden.

Das stellt Citalopram, eines der weltweit am häufigsten verschriebenen Antidepressiva, in ein kritisches Licht. Die Entscheidung, für die Einnahme sollte nicht nur den möglichen Nutzen, sondern auch die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen berücksichtigen. Denn wenn die Wirksamkeit bestenfalls marginal ist, verdienen die möglichen unerwünschten Nebenwirkungen umso mehr Aufmerksamkeit.

Es ist eine gängige Annahme, dass Depressionen und Angststörungen einfach auf Störungen des Hirnstoffwechsels zurückgeführt werden können. Jedoch ist die Realität komplexer, da diese Zustände durch eine Vielzahl von körperlichen und seelischen Faktoren ausgelöst werden können. Es überrascht daher nicht, dass Antidepressiva nur bei etwa 14% der Betroffenen zu einer Verbesserung führen.

Eine pflanzliche Alternative zu Citalopram stellt Johanniskraut dar. Johanniskraut zeigt bei leichten bis mittelschweren Depressionen eine ähnliche Wirksamkeit wie Citalopram, geht jedoch mit deutlich weniger Nebenwirkungen einher. Mehr dazu erfahren Sie in einem separaten Artikel. Wichtig zu wissen ist noch, dass Präparate aus Johanniskraut die Effekte einiger Antidepressiva beeinträchtigen können und nicht gleichzeitig mit Citalopram eingenommen werden sollten. Allerdings besteht auch bei Johanniskraut das Risiko eines Serotonin-Syndroms. Das alleinige Schlucken von Pillen, auch von pflanzlichen Alternativen, wird niemals die wahren Ursachen von psychischen Problemen lösen.

Johanniskrautpflanze dargestellt als natürliche Alternative zu Citalopram
valeriygoncharukphoto@envato-elements

Die wirkungsvolle Behandlung von Depressionen und Angststörungen setzt voraus, dass die individuellen Ursachen genau verstanden und behandelt werden. In meinem Buch „Depression und Burnout loswerden“, gehe ich umfassend auf die häufigsten Auslöser von Depressionen ein. Auch wenn sich viele das kaum vorstellen können: Falsches Denken ist mit Abstand der häufigste Auslöser von Angststörungen, Depressionen und Zwangsstörungen. Doch das wird man definitiv nicht durch die Einnahme von Tabletten los. Was hingegen gut und überdies erstaunlich schnell hilft, ist eine „mentale Umprogrammierung“. Wie genau das funktioniert, wird in der ersten Folge unseres Videokurses „Endlich angstfrei!“ erklärt, die hier sofort kostenlos angesehen werden kann.

Auch wenn der Titel des Videokurses vorrangig auf Angststörungen abzielt, ist die darin vorgestellte Methode dennoch auch bei Depressionen und Zwangsstörungen überaus hilfreich. 

Aus meiner langjährigen Erfahrung als Therapeut kann ich Ihnen versichern: Sie sind nicht allein und es ist möglich, Ihre Depression zu überwinden, ganz ohne Medikamente!

FAQ: Häufige Fragen zu Citalopram