Eine Ärztin weist mit erhobenem Zeigefinder auf die Wirkung und Nebenwirkungen von Benzodiazepinen hin.

Benzodiazepine Liste nach Stärke: Wirkung & Nebenwirkungen

Benzodiazepine (auch als „Benzos“ bekannt) gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten gegen Angststörungen, Schlafprobleme und andere psychische Beschwerden. Sie unterscheiden sich in ihrer Stärke, Wirkungsdauer und den Nebenwirkungen, was eine genaue Kenntnis über die einzelnen Präparate wichtig macht. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die Einnahme von Benzodiazepinen birgt erhebliche Risiken wie Abhängigkeit und schwere Nebenwirkungen.

In diesem Artikel finden Sie eine Benzodiazepine Liste, sortiert nach Stärke. Außerdem erfahren Sie, warum es notwendig ist, die Einnahme dieser Medikamente gegen Angst ernsthaft zu überdenken.

Benzodiazepine Liste: Alle Themen im Überblick

Alles Wichtige in 30 Sekunden

  • Benzodiazepine werden zur Behandlung von Angststörungen, Schlafproblemen und Panikattacken eingesetzt.
  • Sie unterscheiden sich in Stärke, Wirkungsdauer und Nebenwirkungen. Zu den stärksten zählen Flunitrazepam (Rohypnol) und Clonazepam (Rivotril).
  • Häufige Nebenwirkungen sind Benommenheit, Schläfrigkeit und kognitive Beeinträchtigungen.
  • Langfristiger Gebrauch birgt das Risiko von Abhängigkeit und schweren Langzeitfolgen wie Gedächtnisstörungen.
  • Das Schlucken von Pillen löst niemals die wahren Ursachen von Angststörungen und Panikattacken.

Wie wirken Benzodiazepine wie Diazepam oder Lorazepam?

Benzodiazepine wirken auf das zentrale Nervensystem, indem sie die Aktivität des Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure) verstärken, der die übermäßige Erregung von Nervenzellen hemmt. Das führt zu einer schnellen Beruhigung, Muskelentspannung und Reduktion von Angstzuständen. Diese Wirkung setzt oft schon innerhalb weniger Minuten (meist innerhalb von 15–30 Min. nach Einnahme) ein, weshalb Benzodiazepine häufig bei akuten Angstzuständen und Panikattacken eingesetzt werden.

Obwohl der Wirkmechanismus bei allen Benzodiazepinen im Prinzip derselbe ist, unterscheiden sie sich in einigen wichtigen Punkten. Die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Stärke (Potenz), der Wirkungsdauer und der Halbwertszeit, also der Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte des Wirkstoffs abzubauen. So gibt es Benzodiazepine, die eine kurze, mittlere oder lange Wirkungsdauer haben, je nachdem, wofür sie verschrieben werden. Während beispielsweise Diazepam eine lange Halbwertszeit hat und oft für länger andauernde Zustände verschrieben wird, wirkt Lorazepam (Tavor) schneller, aber kürzer.

Alle Benzodiazepine bergen das Risiko schwerer Nebenwirkungen und Abhängigkeit, deswegen sollte die Einnahme immer gut überdacht werden. In meiner beruflichen Tätigkeit habe ich viele Patienten gesehen, die in vorherigen Therapien durch die leichtfertige Einnahme von Benzodiazepinen schnell abhängig wurden. Warum ich deshalb von der Einnahme abrate und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie im Abschnitt „Alternativen zu Benzodiazepinen“

Benzodiazepine Liste nach Stärke

Die folgende Benzodiazepine Liste nach Stärke bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die einzelnen Wirkstoffe, ihre spezifischen Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen. Dabei wird auch die Halbwertszeit angegeben. Diese unterscheidet sich von der eigentlichen Wirkungsdauer, die angibt, wie lange die beruhigende oder angstlösende Wirkung spürbar ist. Außerdem erfahren Sie mehr über die Langzeitfolgen, die bei regelmäßiger Einnahme von den einzelnen Benzodiazepinen auftreten können.

Benzodiazepine Liste nach Stärke

Flunitrazepam (Handelsname: Rohypnol)

  • Wirkstoff: Flunitrazepam
  • Potenz: Sehr stark
  • Halbwertszeit: 16–35 Stunden
  • Wirkungsdauer: 4–7 Stunden
  • Wirkung: Angstlösend, beruhigend, muskelentspannend, schlaffördernd
  • Verwendung: Starke Beruhigungsmittelwirkung, oft als Schlafmittel genutzt. Es wird auch als Beruhigungsmittel für kurzfristige chirurgische und diagnostische Eingriffe eingesetzt.
  • Nebenwirkungen: Verwirrung, Schläfrigkeit, Atemprobleme bei Überdosierung, Muskelschwäche
  • Langzeitfolgen: Gedächtnisstörungen, Schlafprobleme, starke Entzugserscheinungen, starke Abhängigkeit

Clonazepam (Handelsname: Rivotril, Klonopin)

  • Wirkstoff: Clonazepam
  • Potenz: Stark
  • Halbwertszeit: 30–40 Stunden
  • Wirkungsdauer: 6–12 Stunden
  • Wirkung: Antiepileptisch, angstlösend, muskelentspannend
  • Verwendung: Epileptische Anfälle, schwere Angstzustände
  • Nebenwirkungen: Schläfrigkeit, Benommenheit, Koordinationsstörungen, verlangsamte Atmung
  • Langzeitfolgen: Kognitive Beeinträchtigungen, verminderte Reaktionsfähigkeit, depressive Verstimmungen, hohe Suchtgefahr
Eine Nahaufnahme von einer Hand, die eine Benzodiazepin-Tablettendose in einen Abfalleimer wirft. Das Bild soll die Gefahren symbolisieren, die das eigenmächtige Absetzen von Benzodiazepinen mit sich bringen kann.

Benzodiazepine niemals eigenständig absetzen!

Wenn Sie ein Medikament aus der Benzodiazepine Liste einnehmen, sollten Sie es niemals eigenständig absetzen. Ein abruptes Beenden der Einnahme kann ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Sprechen Sie immer zuerst mit Ihrem Arzt, um das Medikament sicher und kontrolliert auszuschleichen.

Alprazolam (Handelsname: Xanax, Tafil)

  • Wirkstoff: Alprazolam
  • Potenz: Stark
  • Halbwertszeit: 12–15 Stunden
  • Wirkungsdauer: 6–12 Stunden
  • Wirkung: Angstlösend, beruhigend
  • Verwendung: Panikstörungen, Angstzustände
  • Nebenwirkungen: Appetitmangel, Gedächtnisstörungen, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Übelkeit, Depression
  • Langzeitfolgen: Sucht, Verstärkung von Angstzuständen, starke Entzugserscheinungen

Lorazepam (Handelsname: Tavor und Tavor expidet)

  • Wirkstoff: Lorazepam
  • Potenz: Stark
  • Halbwertszeit: 11–18 Stunden
  • Wirkungsdauer: 6–12 Stunden
  • Wirkung: Angstlösend, beruhigend, schlaffördernd
  • Verwendung: Kurzzeitige Behandlung von Angstzuständen, Panikattacken
  • Nebenwirkungen: Abhängigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Muskelschwäche
  • Langzeitfolgen: Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörungen, emotionale Abstumpfung, Veränderung der Persönlichkeit

Midazolam (Handelsname: Dormicum)

  • Wirkstoff: Midazolam
  • Potenz: Stark
  • Halbwertszeit: 1,5–2,5 Stunden
  • Wirkungsdauer: 10–20 min
  • Wirkung: Schlaffördernd, beruhigend
  • Verwendung: Narkoseeinleitung, Intensivmedizin
  • Nebenwirkungen: Benommenheit, verlangsamte Atmung, Verwirrtheit, Anterograder Amnesie
  • Langzeitfolgen: Gedächtnisstörungen, Schlafprobleme, Entzugserscheinungen

Lormetazepam (Handelsname: Noctamid)

  • Wirkstoff: Lormetazepam
  • Potenz: Stark
  • Halbwertszeit: 10–12 Stunden
  • Wirkungsdauer: 6–8 Stunden
  • Wirkung: Schlaffördernd, beruhigend
  • Verwendung: Behandlung von Schlafstörungen
  • Nebenwirkungen: Benommenheit, Gedächtnisprobleme, Verwirrtheit, Muskelschwäche
  • Langzeitfolgen: Abhängigkeit, Gedächtnisstörungen, kognitive Defizite

Triazolam (Handelsname: Halcion)

  • Wirkstoff: Triazolam
  • Potenz: Stark
  • Halbwertszeit: 2–5 Stunden
  • Wirkungsdauer: 2–3 Stunden
  • Wirkung: Schlaffördernd, beruhigend
  • Verwendung: Kurzzeitige Behandlung von Schlafstörungen
  • Nebenwirkungen: Albträume, Gedächtnisstörungen, Reizbarkeit, Schläfrigkeit
  • Langzeitfolgen: Chronische Schlafstörungen, Depressionen, Sucht

Diazepam (Handelsname: Valium)

  • Wirkstoff: Diazepam
  • Potenz: Stark
  • Halbwertszeit: bis zu 80 Stunden
  • Wirkungsdauer: 24–48 Stunden
  • Wirkung: Angstlösend, beruhigend, muskelentspannend
  • Verwendung: Angstzustände, Muskelkrämpfe, Epilepsie
  • Nebenwirkungen: Schläfrigkeit, Benommenheit, Atemprobleme, Schwindel, Kopfschmerzen
  • Langzeitfolgen: Gedächtnisprobleme, emotionale Abstumpfung, starkes Abhängigkeitspotenzial

Bromazepam (Handelsname: Lexotanil)

  • Wirkstoff: Bromazepam
  • Potenz: Mittelstark
  • Halbwertszeit: 15–28 Stunden
  • Wirkungsdauer: bis zu einem ganzen Tag
  • Wirkung: Angstlösend, muskelentspannend
  • Verwendung: Verstärkt bei generalisierten Angststörungen
  • Nebenwirkungen: Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Doppelsehen, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Halluzinationen, aggressives Verhalten
  • Langzeitfolgen: Sucht, Gedächtnisprobleme, emotionale Instabilität

Oxazepam (Handelsname: Adumbran, Serax, Praxiten)

  • Wirkstoff: Oxazepam
  • Potenz: Mittelstark
  • Halbwertszeit: 5–15 Stunden
  • Wirkungsdauer: 8–12 Stunden
  • Wirkung: Angstlösend, beruhigend
  • Verwendung: Angststörungen, Schlafprobleme, häufig bei älteren Patienten
  • Nebenwirkungen: Benommenheit, Koordinationsstörungen, Verwirrtheit, Übelkeit, Mundtrockenheit, Schwindel, Müdigkeit, Libidoverlust
  • Langzeitfolgen: Gedächtnisprobleme, Abhängigkeit, Depressionen

Chlordiazepoxid (Handelsname: Librium)

  • Wirkstoff: Chlordiazepoxid
  • Potenz: Mittelstark
  • Halbwertszeit: mittlere Halbwertszeit ca. 15 Stunden
  • Wirkungsdauer: 6–12 Stunden
  • Wirkung: Angstlösend, beruhigend, muskelentspannend
  • Verwendung: Generalisierte Angststörungen, Alkoholentzug
  • Nebenwirkungen: Schläfrigkeit, Schwindel, Verwirrtheit, Schlafstörungen, veränderte Libido, Sehstörungen
  • Langzeitfolgen: Schwere Abhängigkeit, kognitive Beeinträchtigungen
Ein Mann sitzt mit verzweifeltem Gesichtsausdruck auf einem Sofa. Das Bild verdeutlicht die Probleme, die durch eine medikamentöse Behandlung von Angststörungen auftreten können und das Abhängigkeitspotenzial von Benzodiazepinen.

Wichtiger Hinweis: Wer Benzodiazepine gegen Ängste einnimmt, löst damit seine Probleme nicht. Vielmehr besteht die Gefahr, dass dadurch noch größere Probleme entstehen. Sollten psychotherapeutische Maßnahmen Ihnen bislang nicht geholfen haben, sollten Sie sich lieber diesen neuen therapeutischen Ansatz ansehen, statt schwere Nebenwirkungen oder gar eine Medikamentenabhängigkeit zu riskieren.

In Deutschland sind viele der Benzodiazepine zur Behandlung von Angststörungen, Schlafproblemen und anderen psychischen Beschwerden zugelassen. Hier eine Übersicht der in Deutschland gängigen und zugelassenen Benzodiazepine aus der vorherigen Liste:

Zugelassene Benzodiazepine in Deutschland:

  • Flunitrazepam (Rohypnol): In Deutschland nur eingeschränkt verfügbar und unter strengen Auflagen verschrieben.
  • Clonazepam (Rivotril, Klonopin): Zur Behandlung von Epilepsie zugelassen.
  • Alprazolam (Xanax, Tafil): Für die Behandlung von Angststörungen zugelassen.
  • Lorazepam (Tavor): Sehr häufig zur Kurzzeitbehandlung von Angststörungen und Panikattacken verschrieben.
  • Diazepam (Valium): In Deutschland weit verbreitet zur Behandlung von Angstzuständen, Muskelkrämpfen und Epilepsie.
  • Bromazepam (Lexotanil): Zur Behandlung von generalisierten Angststörungen zugelassen.
  • Oxazepam (Adumbran, Serax, Praxiten): Oft für Angstzustände und Schlafstörungen bei älteren Patienten verschrieben.
  • Chlordiazepoxid (Librium): Vor allem zur Unterstützung beim Alkoholentzug eingesetzt.

Einige Benzodiazepine, wie Flunitrazepam, unterliegen in Deutschland strengeren Regelungen aufgrund ihres Missbrauchspotenzials. Daher sollten Sie immer in Rücksprache mit einem Arzt handeln, bevor Sie Benzodiazepine einnehmen oder absetzen.

Zugelassene Benzodiazepine in Österreich:
In Österreich sind viele der oben genannten Benzodiazepine ebenfalls erhältlich, darunter Diazepam, Lorazepam und Alprazolam. Die Verschreibung erfolgt jedoch streng reguliert, insbesondere bei hochpotenten Mitteln wie Flunitrazepam.

Zugelassene Benzodiazepine in der Schweiz:
In der Schweiz ist eine Vielzahl der genannten Benzodiazepine verfügbar, darunter Clonazepam (Rivotril), Alprazolam (Xanax), Diazepam (Valium) und Lorazepam (Temesta). Die Verfügbarkeit und Verschreibung unterliegen, ähnlich wie in Deutschland und Österreich, strengen Regulierungen und Auflagen, vor allem bei Langzeitgebrauch.

Weitere Benzodiazepine, die ebenfalls existieren, aber seltener verwendet werden:

  • Tetrazepam (Handelsname: Musaril, in Deutschland nicht mehr zugelassen)
  • Nordazepam (kein eigener Handelsname, Metabolit von Diazepam, in Deutschland nicht zugelassen)
  • Camazepam (Handelsname: Albego, in Deutschland nicht zugelassen)
  • Halazepam (Handelsname: Pacinone, in Deutschland nicht zugelassen)
  • Prazepam (Handelsname: Demetrin, in Deutschland zugelassen)
  • Clorazepat (Handelsname: Tranxilium, in Deutschland zugelassen)
  • Pinazepam (Handelsname: Domar, in Deutschland nicht zugelassen)

+++ Wenn Sie ausführlichere Informationen über Benzodiazepine im Allgemeinen, ihre Wirkung und auch Wechselwirkungen mit anderen Substanzen haben möchten, dann empfehle ich Ihnen folgenden Artikel. +++

Benzodiazepine Liste: Darunter sind auch Schlafmittel

Wie Sie in der Benzodiazepine Liste gesehen haben, werden einige Benzodiazepine wie Lormetazepam und Triazolam häufig als Schlafmittel eingesetzt. Diese Wirkstoffe verstärken die Wirkung des Neurotransmitters GABA, der eine beruhigende und entspannende Wirkung auf das Gehirn ausübt, und fördern dadurch das Einschlafen.

Im Gegensatz zu sanfteren schlaffördernden Mitteln wie Melatonin oder pflanzlichen Präparaten greifen Benzodiazepine direkt in das zentrale Nervensystem ein und sind daher nicht für den langfristigen Gebrauch geeignet. Man sollte lieber komplett die Finger davonlassen, denn eine paradoxe Folge ist dabei oft, dass die langfristige Einnahme von Benzodiazepinen zu chronischen Schlafstörungen und Rebound-Insomnie führen kann. Das sind genau die Probleme, die sie eigentlich lösen sollen.

Hinweise zu Benzodiazepinen für ältere Patienten

Die Verordnung von Benzodiazepinen bei älteren Patienten erfordert besondere Vorsicht, da sie für diese Altersgruppe potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken bergen. Auf der sogenannten Priscus-Liste sind Medikamente aufgeführt, die bei Menschen über 65 Jahren oft problematisch sind, darunter auch viele Benzodiazepine. Ältere Patienten sind besonders anfällig für Nebenwirkungen wie Gedächtnisstörungen, Stürze und erhöhtes Suchtpotenzial. Benzodiazepine sollten daher, wenn überhaupt, nur kurzfristig und unter strenger ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden, um das Risiko schwerwiegender Komplikationen zu minimieren.

Weitere Informationen und eine vollständige Übersicht finden Sie auf der Priscus-Liste.

Nahaufnahme von Blüten des Johanniskrautstrauchs, einer Arzneilasche, einer Schere und eines Labormörsers. Das Bild symbolisiert durch das Johanniskraut eine natürliche, pflanzliche Alternative zu Benzodiazepinen bei der Behandlung von Angststörungen.

Alternativen zu Benzodiazepinen

Sie haben es selbst in der Hand, was für Sie der beste Weg ist. Doch nachdem Sie sich die Benzodiazepine Liste nach Stärke samt ihren Nebenwirkungen und Langzeitfolgen angesehen haben, wäre es fatal zu glauben, dass das bloße Schlucken von Pillen Ihre Ängste und Panikattacken langfristig in Luft auflöst. Zwar bieten Benzodiazepine kurzfristige Erleichterung, aber diese Wirkung ist von kurzer Dauer und mit erheblichen Risiken verbunden.

Pflanzliche Mittel gegen Angst und Panik können als erste Hilfe in Betracht gezogen werden, doch auch sie sind keine dauerhafte Lösung. Selbst pflanzliche Mittel bergen Neben- und Wechselwirkungen. Um dauerhaft angstfrei zu werden, führt kein Weg daran vorbei, die wahren Ursachen Ihrer Ängste zu ergründen. Da Ängste oft schwer greifbar erscheinen, unterstützt die Online-Therapie des Instituts für moderne Psychotherapie in Berlin Betroffene dabei, ihre individuellen Angstauslöser durch gezielte Fragen und Tests zu erkennen. Dieser Ansatz ermöglicht eine effektive und nachhaltige Behandlung von Angststörungen.

Diese Auslöser der Angst sind oft vielfältig und werden häufig übersehen. Hier einige Beispiele:

Im Buch “Panikattacken und andere Angststörungen loswerden” wird auf alle diese Ursachen für Angststörungen und Panikattacken ausführlich eingegangen.

Eines kann ich mit Gewissheit sagen: Ich kenne keinen ehemaligen Patienten, der seine Angstprobleme durch die Einnahme von Benzodiazepinen gelöst hat. Im Gegenteil, viele kamen zur ersten Sprechstunde und klagten über die unzähligen Nebenwirkungen, die mit den Medikamenten einhergingen – von ständiger Müdigkeit über Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zur Abhängigkeit und Entzugserscheinungen.

+++ Alle Artikel zum Thema Medikamente gegen Angst auf dem Blog +++
Erfahren Sie mehr über die Wirkung, Nebenwirkungen und Alternativen zu gängigen Medikamenten gegen Angst und Depressionen:

Die S3-Leitlinie zur Behandlung von Angststörungen empfiehlt eine Kombination von Antidepressiva und psychotherapeutischen Methoden, wie beispielsweise der kognitiven Verhaltenstherapie. (Stand Juli 2024)
Laut einer Studie der University of Illinois führen über 200 häufig verwendete Medikamente Depressionen als mögliche Nebenwirkung auf. Ziel der Forscher war es herauszufinden, wie häufig diese Nebenwirkung tatsächlich auftreten. Zudem überprüften sie, wie sehr die Gefahr einer möglichen Depression sich erhöht, wenn nicht nur eines, sondern gleich mehrere dieser Medikamente eingenommen werden. Zu diesem Zweck werteten sie die Daten von rund 26.000 Patienten über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg aus. Dabei konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass Depressionen umso häufiger auftraten, je mehr »verdächtige« Präparate gleichzeitig eingenommen wurden.
Fragen Sie sich vielleicht gerade, ob die Verschreibung von Citalopram wirklich die beste Lösung für Ihre Depressionen oder Angstzustände ist? Citalopram, ein sogenannter selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), wird oft als erste Wahl in der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen eingesetzt. Doch die Behandlungserfolge und vor allem die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen.
Stellen Sie sich vor, es würde eine Wunderpille geben, die Sie von all ihren Lasten befreit. Endlich nicht mehr rauchen! Nie mehr den fettigen Burger verschlingen. Vom Alkohol lassen Sie genauso plötzlich die Finger wie von den Süßigkeiten am Abend. Ganz ohne Anstrengung schaffen Sie es, sich von ihren schlechten Angewohnheiten zu befreien. Das klingt doch fast zu einfach und schön zugleich, um wahr zu sein.
Sind Sie unsicher, ob Fluoxetin wirklich die richtige Wahl für Ihre psychischen Beschwerden wie Depressionen, Zwangsstörungen oder Bulimie ist? Fluoxetin, das erste Medikament der sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), wurde in den 1980er Jahren eingeführt und unter den Handelsnamen Prozac® (USA) und Fluctin® (Deutschland) bekannt. Seitdem wird es weit verbreitet eingesetzt. Aber ist dieser weit verbreitete Einsatz wirklich gerechtfertigt?
In unserer heutigen Gesellschaft, in der Stress und psychische Belastungen zum Alltag gehören, beobachte ich, wie viele Menschen zur Beruhigung und Linderung ihrer Angstzustände auf Medikamente zurückgreifen. Ein häufig gewähltes Mittel hierfür sind Benzodiazepine, auch umgangssprachlich als „Benzos“ bekannt...
In einem vorherigen Blogbeitrag haben wir uns ausführlich mit Benzodiazepinen beschäftigt. Diese Medikamente werden oft leichtfertig als erste Wahl bei der Behandlung von Angstzuständen, Panikattacken und Schlafproblemen verschrieben. Sie bieten zwar schnelle Linderung, sind jedoch nicht ohne Risiken und potenzielle Nebenwirkungen. In diesem Artikel geht es ...
Wer bereits Blutverdünner, Schmerzmittel, Antirheumatika oder Johanniskraut einnimmt, sollte auf Paroxetin verzichten, da es erhebliche Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten geben kann. Das gleiche gilt für Lithium und viele Antidepressiva. Welche genau das sind ...
Es ist eine komplexe, sogar kontroverse Debatte, die seit einigen Jahren in medizinischen Kreisen stattfindet. Während ein wissenschaftlicher Fachausschuss der Bundesärztekammer nicht müde wird klarzustellen, dass Antidepressiva in den meisten Fällen kaum besser wirken als Placebos (Quellennachweis hier), sieht die Realität ...
Bestimmt haben auch Sie schon einmal davon gehört, dass ein Serotoninmangel für die Entstehung einer Depression verantwortlich sei. Dem Botenstoff wird – zusammen mit Noradrenalin – eine wesentliche Rolle bei der Reizweiterleitung im Gehirn zugesprochen. Folgt man der weit verbreiteten Lehrmeinung, ist Serotonin vereinfacht gesagt dafür verantwortlich, dass die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn ordnungsgemäß funktioniert.

Fazit: Warum Benzodiazepine keine langfristige Lösung sind

Benzodiazepine wie Diazepam (Valium), Lorazepam (Tavor und Tavor expidet) oder Alprazolam (Xanax, Tafil) bieten schnelle Hilfe bei akuten Angstzuständen und Panikattacken. Ihre Wirkung setzt schnell ein (meist bereits innerhalb einer halben Stunde), wodurch viele Betroffene kurzfristig Erleichterung verspüren. Doch diese Medikamente behandeln lediglich die Symptome und lösen nicht die wahren Auslöser und Ursachen von Panikattacken und Angststörungen. Zudem besteht bereits nach einem Gebrauch von wenigen Wochen ein erhebliches Risiko der Abhängigkeit und schwerwiegender Nebenwirkungen.

Für eine langfristige Lösung ist es entscheidend, sich tiefer mit den genannten Auslösern der Angst auseinanderzusetzen. Dies kann traumatische Erfahrungen umfassen, die nicht richtig verarbeitet oder falsch behandelt wurden, oder körperliche Ursachen wie das Roemheld-Syndrom und Probleme mit der Halswirbelsäule (HWS). Auch eine bewusste Ernährung und pflanzliche Mittel können das Nervensystem unterstützen und zur Linderung beitragen.

Eine Nahaufnahme von zwei Händen, die auf einer Laptoptastatur tippen mit darüber schwebenden Fragezeichen. Das Bild symbolisiert die häufig gestellten Fragen zur Benzodiazepine Liste.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Benzodiazepine Liste