Von Panikattacken wird häufig gesprochen, doch an welchen Anzeichen und Symptomen man genau erkennt, ob es sich wirklich um eine Panikattacke handelt, wissen nur die wenigsten. Deshalb erstmal ein grober Überblick über die häufigsten Symptome:
Anzeichen einer Panikattacke – Alle Themen im Überblick
Körperliche Symptome einer Panikattacke
- Unerklärliches Herzrasen: Wenn plötzlich das Herz gegen die Brustwand hämmert, als würde es gleich hervorspringen. Es fühlt sich an, als hätte das Herz seinen eigenen Rhythmus verloren, schnell und unkontrollierbar. Neben dem schnellen Herzschlag kann auch ein unregelmäßiger Herzrhythmus auftreten, der die Besorgnis noch steigert und zur Verstärkung der Panik beiträgt.
- Atemnot und Erstickungsgefühle: Das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen. Atemnot manifestiert sich in schnellen, flachen Atemzügen. Das Atmen fällt schwer, als wäre jeder Atemzug ein Kampf um Luft. Häufig wird dieses Erstickungsgefühl von einer beängstigenden Panik begleitet, dass man in diesem Zustand verharren könnte, was die Atemnot weiter verschlimmert.
- Schwindel und Desorientierung: Die Welt kann ins Wanken geraten. Alles scheint sich zu drehen, die Orientierung geht verloren. Dieser Schwindel ist lähmend, verstärkt die Unsicherheit und führt zu einem Gefühl der Hilflosigkeit. Der Schwindel kann so intensiv sein, dass normale Aktivitäten, wie das Stehen oder Gehen, vorübergehend unmöglich erscheinen, was das Gefühl der Hilflosigkeit verstärkt.
- Zittern oder Kribbeln: Das unkontrollierbare Zittern ist eine körperliche Reaktion auf extreme innere Anspannung. Es ist, als würde der Körper vor Angst erbeben. Arme, Beine, sogar die Stimme können zittern und sind ein deutliches Zeichen von Nervosität und aufsteigender Angst. Das Zittern kann auch von einem inneren Frösteln begleitet werden. Ein Zeichen dafür, dass der Körper auf Hochtouren läuft und versucht, mit dem Stress umzugehen. Oft berichten Betroffene auch von intensiven Kribbelgefühlen (auch Ameisenlaufen genannt) in den Gliedmaßen.
- Schweißausbrüche: Kalter Schweiß, der besonders auf der Stirn auftritt, ist eine natürliche Stressreaktion. Es fühlt sich an, als würde der Körper in Alarmbereitschaft versetzt, bereit zu kämpfen oder zu fliehen. Diese Schweißausbrüche können so stark sein, dass die Kleidung durchfeuchtet wird, was das Unbehagen noch verstärkt und zu Schamgefühlen führen kann.
- Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden: Der Magen krampft sich zusammen, Übelkeit greift um sich – es ist, als würde der Körper revoltieren. Diese Symptome können sich bis zu einem Gefühl der Verdauungsstörung steigern, wodurch die körperliche Unbehaglichkeit weiter zunimmt und die Angst noch verstärkt wird.
Psychische Anzeichen einer Panikattacke
Auch auf psychischer Ebene kommt es bei einer Panikattacke zu stark ausgeprägten Symptomen. Diese können einzeln auftreten oder im schlimmsten Fall alle auf einmal kommen:
- Intensive Angstgefühle: Eine überwältigende Welle von Angst, die sich plötzlich und ohne offensichtlichen Grund aufbaut. Diese sehr intensive Angst dauert meist nur wenige Minuten an, kann sich in Einzelfällen aber auch über einen Zeitraum von 30 Minuten erstrecken. Dabei ist die Furcht davor, die Kontrolle zu verlieren oder im schlimmsten Fall sogar zu sterben, allgegenwärtig, obwohl in Wirklichkeit keine reale Gefahr besteht.
- Gefühl der Hilflosigkeit: Das Empfinden, in der Situation völlig hilflos und außerstande zu sein, verstärkt oft sogar die Intensität. Dieses Gefühl kann zu einem Zustand führen, in dem Betroffene glauben, keinen Ausweg oder keine Lösung für ihre Lage zu finden.
- Furcht vor dem Verlust der Realitätswahrnehmung: Die Befürchtung, den Bezug zur Realität zu verlieren oder „verrückt zu werden“. Diese Angst kann so überwältigend sein, dass sie die Fähigkeit der Person beeinträchtigt, zwischen begründeten und irrationalen Ängsten zu unterscheiden. Der Fachbegriff für diesen Zustand lautet Derealisation.
- Gedanken an bevorstehendes Unheil: Die irrationale Überzeugung, dass etwas Schreckliches passieren wird, ohne dass es dafür einen realen Anhaltspunkt gibt. Diese Gedanken können so beherrschend sein, dass sie die Wahrnehmung der Realität verzerren.
- Entfremdung von der eigenen Person: Das Gefühl, sich selbst oder die eigenen Handlungen nicht mehr zu erkennen oder kontrollieren zu können. Diese Entfremdung führt zu einer tiefen Verwirrung und verstärkt das Gefühl der Isolation von sich selbst und anderen. Der Fachbegriff für diesen Zustand lautet Depersonalisierung.
- Konzentrationsschwierigkeiten: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder klare Gedanken zu fassen, können während einer Panikattacke auftreten. Dies kann dann alltägliche Aufgaben unmöglich machen und zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit führen.
- Überwältigung durch Emotionen: Ein Gefühl der Überforderung durch die eigenen Emotionen, das zu einem Gefühl der Ohnmacht führen kann. Diese Überwältigung kann so stark sein, dass die betroffene Person sich unfähig fühlt, ihre Emotionen zu steuern oder zu bewältigen.
- Besorgnis über die Wahrnehmung anderer: Die Angst davor, dass andere die Panikattacke bemerken und darüber urteilen könnten. Diese Besorgnis kann zu einer verstärkten Selbstbeobachtung, Kontrolle und im schlimmsten Fall zu einem Rückzug aus sozialen Situationen führen.
Besonders betonen möchte ich die Angst vor dem Wiederauftreten von Panikattacken. Erst diese Angst vor der Angst sorgt dafür, dass aus vereinzelten Panikattacken, für die es eine Reihe von Ursachen gibt, wiederkehrende Angstattacken werden. Wird hier nicht mit einer geeigneten Form der Psychotherapie gegengesteuert, kann daraus eine Panikstörung entstehen.
Die leisen Vorboten einer Panikattacke
Negatives Denken
Die Saat der Panik wird oft im Verborgenen des eigenen Geistes gepflanzt. Lange bevor die eigentliche Attacke hereinbricht, beginnt ein schleichender Prozess der Angst, der im Kopf seinen Ursprung findet. Vielleicht haben Sie sich schon öfter dabei ertappt, wie Sie in negativen Gedankenschleifen gefangen waren, die sich immer wieder um vergangene oder befürchtete, unangenehme Situationen gedreht haben. Dieses ständige Kreisen um Ängste und Sorgen wird zu einem vorherrschenden Begleiter des Alltags. Bedauerlicherweise trainieren Sie Ihr Gehirn dabei auch, NUR NOCH auf die negativen Dinge zu achten bzw. diese verstärkt wahrzunehmen.
Das Gefühl, nichts ändern zu können
Inmitten dieser Spirale spielen auch private und berufliche Belastungen eine entscheidende Rolle. Stressige Situationen, seien sie emotionaler oder arbeitsbedingter Natur, können als Katalysatoren wirken, die die bereits vorhandenen Ängste potenzieren. Die Arbeit macht keinen Spaß mehr, die Kollegen sind anstrengend und in der Familie gibt es regelmäßig Streitereien.
Vielleicht wissen Sie tief im Inneren längst, dass das alles zu viel ist. Sie denken aber, dass Sie diese Umstände nicht ändern können? Freude und Leichtigkeit geraten immer mehr in den Hintergrund. Letztendlich zeigt Ihnen Ihr Körper durch eine Panikattacke, dass etwas geändert werden muss.
Innere Anspannung und Schlafstörungen
Ein weiterer Vorbote einer möglichen Panikattacke ist das Gefühl der Unruhe sowie inneren Anspannung, die sich immer mehr ausbreitet. Wird zusätzlich auch der Schlaf immer schlechter, weil Unruhe, Sorgen und kreisende Gedanken Sie nachts wachhalten, dann kann dies ebenfalls ein Vorbote späterer Panikattacken sein.
Panikattacken? Selbsttest zur Orientierung
Diese allgemeinen Fragen können Ihnen dabei helfen, sich selbst zu reflektieren.
- Haben Sie schon einmal plötzliche, intensive Angstzustände erlebt, die ohne erkennbaren Grund auftraten?
- Erleben Sie Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot oder sogar ein Gefühl der Erstickung während dieser Angstzustände?
- Haben Sie schon einmal die Furcht erlebt, die Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden oder sogar zu sterben, obwohl keine reale Gefahr bestand?
- Haben Sie generell Angst vor Kontrollverlust und verfallen im Alltag schnell und häufig in eine negative Gedankenspirale?
- Treten diese Symptome plötzlich auf und erreichen innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt?
- Beeinträchtigen diese Erfahrungen Ihr tägliches Leben oder vermeiden Sie bestimmte Situationen aus Angst, eine Panikattacke zu erleben?
Bitte betrachten Sie die Fragen als erste Orientierung, nicht als finale Selbstdiagnose. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich Ihrer psychischen Gesundheit haben, zögern Sie bitte nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Über unsere Online-Therapie „Endlich angstfrei!“ können Sie damit sogar noch heute von zu Hause aus beginnen.
Panikattacke: Dauer und Intensität
Die Dauer einer Panikattacke variiert von Person zu Person, aber meist klingen sie binnen weniger Minuten wieder ab. In seltenen Fällen können Panikattacken aber auch bis zu einer halben Stunde andauern. Noch länger anhaltende Panikattacken kommen nur bei 0,1% aller Betroffenen vor und haben überwiegend Ursachen, die während herkömmlichen Therapien oft übersehen werden.
Während die eigentliche Panikattacke größtenteils kurz und intensiv ist, kann das Gefühl der Verunsicherung darüber, was da gerade mit einem gesehen ist, deutlich länger anhalten. Dies kann dazu führen, dass sich die Erfahrung einer Panikattacke über einen längeren Zeitraum gestreckt anfühlt.
Auch die Intensität variiert von Person zu Person. Treten die meisten Panik-Symptome in so abgeschwächter Form auf, dass die Betroffenen es schaffen, sich Ihre Angst nicht anmerken zu lassen, dann wird mitunter auch von einer stillen Panikattacke gesprochen.
Anzeichen einer Stillen Panikattacke
Eine stille Panikattacke, auch als “interne” Panikattacke bezeichnet, unterscheidet sich von einer typischen Panikattacke dadurch, dass sie oft weniger offensichtlich ist. Während eine klassische Panikattacke mit sichtbareren und ausgeprägteren Symptomen wie Herzrasen, Zittern, Schwitzen oder Atemnot einhergeht, kann eine stille Panikattacke nach außen hin weniger erkennbar sein.
Die Betroffenen erleben bei einer stillen Panikattacke dennoch intensive innere Angstzustände und Panik:
- Erhöhter Puls oder Herzklopfen: Dies kann innerlich erlebt werden, ohne dass es für Außenstehende sichtbar ist.
- Gefühl der Unwirklichkeit oder Distanzierung: Betroffene fühlen sich von ihrer Umgebung oder sich selbst entfremdet.
- Intensive innere Unruhe oder Angst: Dies kann nach außen hin durchaus verborgen bleiben.
- Überwältigende Gedanken und Sorgen: Starke Sorgen oder katastrophisierende Gedanken, die intern verarbeitet werden.
- Schwierigkeiten bei der Konzentration: Dies kann nach außen hin wie einfache Ablenkung oder Desinteresse wirken.
Fazit: Anzeichen erkennen, Ursachen finden & schnell angstfrei werden
Bei Panikattacken weist Sie Ihre Psyche Sie über eine Vielzahl von Symptomen auf etwas hin, dass dringend verändert werden müsste. Die einfachste Möglichkeit, um herauszufinden, was das sein könnte, ist die Teilnahme an unserer Online-Therapie „Endlich angstfrei!“.
Darin gehe ich mit Ihnen in nur 7 Stunden alle Punkte durch, die nachweislich zu einer Panikattacke führen können. Zudem liefere ich Ihnen für jeden dieser Punkte mögliche Lösungswege, die schon bei vielen unserer Patienten gut funktioniert haben. Hierzu ein paar Erfahrungsberichte ehemaliger Betroffener.
Carmen T.
Münster